... und tschüss!

Wenn einer an einen Fasnachtsumzug geht, so kann er etwas erleben. Zum Beispiel in Näfels, zum Bleistift bei «Ab uf Wältreis». Wie die Grossen – vor allem aber die Kleinen – dieses Thema ausdeuteten, das war allein den Höhenflug wert.



... und tschüss!

Gleich zu Beginn – hinter dem Einschellnerverein Grosstal Näfels – trabten sie her, die Kinder aus dem Schulhaus Dorf. Um den Bauch hatten sie einen Bastgurt, über ihnen flog der Fesselballon – und auf ging die Reise nach den schönsten Zielen. Zum Beispiel zu Schneewittchen und den Zwergen, ins ritterliche Mittelalter mit den «grusligä Ritter vu Mullis», oder zu den Indianern aus Glarus und Ennenda in die Prärie Glarinenda mit Spätzündern aus Ennenda. Mit den Blächtätschern Engi ins Reich der Piraten, oder mit Novale durchs Tor der Welten. Wie aus einer anderen Welt kam die Ziger Family daher, sie sang und betete das «Angelus Trigonella Melilotus», während einige Schritte vor ihnen die Waldkoboldä March ins Märchenreich führten. Die Niederurner Räblüüs feierten mit Valentin Violetti ihren Rebensaft, während die Chlünteler aus Riedern im SBB-Wagen unterwegs waren. Bodenständig kamen die Bierbrauer von den Linthböllä Glarus daher, zum Fürchten waren die Aubrighäxä aus Vorderthal. Schon wieder Weihnacht hatten die Brittlichlöpfer aus Amden, die mit dem Vorverkauf diesmal schon im Februar anfangen. Bei der Chropfschlitz clique aus Näfels reiste man auf dem Fliegenden Teppich durch die Menge und so richtig atemberaubend kam der Wagen von Turbatus mit dem Titel Urächs/Urgwächs daher. Als Echsen verkleidet führten sie direkt zurück ins Zeitalter der Saurier. Manche Reise ging in die Zukunft – etwa ins Methan- und Food-Labor der Zukunft oder – kulinarisch – mit der Alpägschiirer Clique, Näfels, ins Reich der Fleischvakuumierer unter dem Motto «Vegan war gestern, wir haben Schwein!» Das Fazit zu diesem Fasnachtsevent: Der Zug wird von Jahr zu Jahr professioneller, immer mehr Kinder sind verkleidet dabei und die Gruppen scheuen keinen Aufwand, um einen richtig guten Wagen und originelle Kostüme zu schneidern. Selbst die Basler Waggis haben, auf dem Umweg über Amden, ihren Platz im Näfelser Zug gefunden. So etwas geht nur, wenn man sich auf «Wältreis» begibt.