Auf der Internet-Seite www.news.ch, die ich oft aufrufe und die auf mich eigentlich einen seriösen Eindruck macht, entdecke ich folgende Meldung: Ein 13-jähriger britischer Junge wird am Freitag, 13. August 2010, bei einem Flugfestival in Südost-England von einem Blitz getroffen. Nun gut, werden Sie sagen, das kann ja durchaus wahr sein. Einverstanden. Aber es geht noch weiter: Auf der Krankenakte notiert das Ambulanzteam die Aufnahmezeit des Teenagers. Und nun halten Sie sich fest: Es ist 13.13 Uhr!
Mich hat es beim Lesen dieser Meldung kurz geschaudert. Ich habe sowieso ein zwiespältiges Verhältnis zu einem Freitag, dem 13. (der dieses Jahr übrigens nur einmal vorkommt, eben am besagten 13. August, sodass wir ihn bereits hinter uns haben). Für die einen ist es ein Glückstag, andere haben schon beim Aufstehen ein mulmiges Gefühl und sind überzeugt, dass an diesem Tag alles schieflaufen werde ...
Die Angst vor der Zahl 13 ist der wohl am weitesten verbreitete Aberglaube. Viele Hotels lassen die Zimmernummer 13 weg, diverse Flugzeuge besitzen keine Reihe 13. Auch in Hochhäusern fehlt gelegentlich ein 13. Stockwerk. Und der Freitag gilt seit Jahrhunderten ebenfalls als Symbol des Unglücks.
Zu einem Negativereignis verbunden wurden der Freitag und die Zahl 13 aber erst im späten 19. Jahrhundert. Statistisch gesehen ereignen sich an einem solchen Tag nicht mehr Unfälle als an einem anderen Freitag. Auch aus Sicht der Wissenschaft ist er ein Tag wie jeder andere. Trotzdem ist die Angst weit verbreitet. Sie kann im Einzelfall sogar dazu führen, dass Menschen Reisen und Termine absagen oder sich nicht einmal aus dem Bett trauen.
Nun, der britische Junge hat sich aus dem Bett gewagt und hat das Haus verlassen. Vermutlich hat er das Flugfestival in vollen Zügen genossen – bis ihn der Blitz getroffen hat. Dabei hat er Glück im Unglück gehabt: Es ist ihm kaum etwas passiert. Er hat laut einem Ambulanz-Sprecher lediglich eine sehr kleine Verbrennung an der Schulter erlitten.
Glückstag oder Unglückstag? Ich überlasse die Entscheidung Ihnen ...
Unglaublich, aber wahr?
Papier nimmt alles an, hat man früher gesagt. Heute müsste man sagen: Der Computer nimmt alles an. Auch Meldungen, die so unglaublich tönen, dass man sie fast nicht für wahr halten kann.