Jahr mit Corona-Effekten für die Kantonspolizei Glarus

Keine Todesopfer und weniger Verletzte sind das positive Fazit, welches die Kantonspolizei an der Präsentation der Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2021 am letzten Dienstag ziehen konnte. In den meisten Bereichen bewegt man sich im Mittel der letzten Jahre, obwohl einzelne Fälle die Zahlen deutlich beeinflussen konnten.



Präsentierten die Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2021 von links: Anton Landolt, Leiter Spezialdienste, Rolf Gubser, Leiter Kriminalpolizei und Daniel Menzi, Medienverantwortlicher. (Bild: jhuber)
Präsentierten die Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2021 von links: Anton Landolt, Leiter Spezialdienste, Rolf Gubser, Leiter Kriminalpolizei und Daniel Menzi, Medienverantwortlicher. (Bild: jhuber)

«Zum ersten Mal haben wir zwei Jahre in Folge keinen Verkehrstoten zu beklagen», eröffnete Anton Landolt, Chef Spezialdienste, die Präsentation der Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik der Kantonspolizei. Und auch die Zahl der Verletzten sank um 11 Prozent. Dies, obwohl mit rund 37 000 so viele Fahrzeuge im Kanton Glarus zugelassen wurden wie noch nie. «Wie die Langzeitstatistik zeigt, haben neue Gesetze aber auch neue Techniken markanten Einfluss auf die Zahlen.» Am eindrücklichsten sei hier für Landolt, die Eröffnung des Walenseetunnels Ende der 60er-Jahre. «Früher gab es auf dieser Strecke zahlreiche fürchterliche Frontalkollisionen.» Er sehe hier aber auch einen Effekt des Corona-Virus und die daraus resultierten Massnahmen. «Der Verkehr habe sich mehr auf die Wochenenden verlagert, wo dann tendenziell langsamer gefahren wurde.» Einen weiteren positiven Effekt sieht Landolt zudem bei der sehr geringen Zahl an Unfällen unter Alkoholeinfluss (6). «Hier hatten über längere Zeiträume die Gastronomie geschlossen und nur wenige Veranstaltungen konnten durchgeführt werden.» Weiter seien die drei Hauptgründe für Unfälle die Unaufmerksamkeit, die Vortrittsmissachtung sowie die Geschwindigkeit. Hier gehe es weniger um notorische Raser, sondern vor allem an die Anpassung der Geschwindigkeit an die jeweiligen Verhältnisse. «So zeigen auch unsere Zahlen, dass wir im letzten Jahr einen langen und schneereichen Winter hatten.» Was man bei all den Zahlen nicht ausser Acht lassen muss – aber leider nicht beeinflussen kann – sei der Faktor Glück, der eben auch der Unterschied zwischen einem tragischen oder glimpflichen Ausgang eines Unfalls ausmachen kann. «Das hat die Polizei im letzten Dezember am eigenen Leib erfahren.» Hier war ein Polizist an einem Unfall auf der Autobahn beteiligt. «Hier war das Glück aber auf unserer Seite.»

Ein kleiner Anstieg im Vergleich zum Vorjahr konnte Rolf Gubser, Leiter Kriminalpolizei, in seinem Bereich verbuchen. 1733 registrierte Straftaten seien zwar 6 Prozent mehr als im Vorjahr, liege aber immer noch im 10-Jahres-Durchschnitt. «Hier können aber einzelne Personen oder Gruppierung, welche viele Straftaten begangen haben, grossen Einfluss auf die Statistik haben.» Im Jahr 2021 war das sicher auch der Fall mit einer Person, der man 126 Betrugsfälle im Internet nachweisen konnte, zudem im Bereich Betäubungsmittel rund 14 Personen ermitteln, welche im Handel mit Heroin tätig waren. Auch das Tötungsdelikt in Netstal, bei dem eine junge Frau im Auto mit mehreren Schüssen umgebracht wurde, habe seine Abteilung stark beschäftigt. Der Täter habe sich zwar umgehend der Polizei gestellt und sei geständig, Untersuchungen mussten trotzdem durchgeführt werden. «Der Fall ist aber für die Polizei abgeschlossen und nun Sache der Justiz.» Erfreulich für Gubser sei, dass trotz einiger Befürchtungen die Zahl der häuslichen Gewalt nicht angestiegen ist. «Hier hat zum Glück kein Corona-Effekt eingesetzt.» Zudem sei seit einigen Jahr auch die Zahl der Einbruch- und Einschleichdiebstähle im Kanton Glarus weiter rückläufig. «So kann man von einer stabilen und tiefen Kriminalitätslage im Glarnerland sprechen», schloss Gubser die Präsentation der Zahlen zum Jahr 2021 bei der Kantonspolizei Glarus.