Untersuchung von Ozonschäden an Laubbäumen in Mollis

Die Ostschweizer Kantone haben sich zur gemeinsamen Messung der Luftqualität zur Vereinigung „Ostluft“ zusammengeschlossen. Ostluft betreibt in der ganzen Ostschweiz zur Zeit 17 Messstationen, in denen die Luftqualität mit physikalischen Geräten sehr genau gemessen wird.



Untersuchung von Ozonschäden an Laubbäumen in Mollis (Bild: ehuber)
Untersuchung von Ozonschäden an Laubbäumen in Mollis (Bild: ehuber)

Neben diesen physikalischen gibt es auch biologische Methoden, bei denen Krankheitssymptome oder Schadstoffgehalte von Organismen wie Flechten, Moose oder Bäume zur Beurteilung der Luftqualität verwendet werden. Diese Methoden werden als Bioindikations-Methoden bezeichnet und vor allem in grossflächigen Untersuchungen eingesetzt. Sie haben den Vorteil, dass damit die Wirkung einer Mischung von Luftschadstoffen während einer bestimmten Zeitperiode beurteilt werden kann. In einem Projekt untersucht Ostluft an vier Standorten die Auswirkungen von hohen Ozonkonzentrationen auf das Laub von Bäumen. Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass die Blätter bestimmter Bäume sehr empfindlich auf höhere Ozonkonzentrationen reagieren. Die Blattzellen sterben ab und es zeigt sich eine bräunliche Verfärbung zwischen den Blattnerven. Das Ausmass dieser Verfärbung ist ein Anzeichen für die Intensität der Ozonkonzentration. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf wurden Methoden für die Quantifizierung dieser Schäden entwickelt. Auftragnehmerin für diese Untersuchung ist darum Frau Madeleine Görg-Günthardt, welche ehemals an dieser Forschungsanstalt arbeitete. Sie wird assistiert vom Forstingenieur Urs Heiz aus Ennenda. Es ist vorgesehen, an vier Orten im Ostluft-Gebiet solche Untersuchungen durchzuführen. Pro Ort werden drei bis fünf Stellen genau untersucht:
- In der Stadt Zürich zwischen dem Zentrum und dem Zürichberg
- In der Stadt St. Gallen zwischen dem Zentrum, der Stuelegg und Heiden
- Im Fürstentum Liechtenstein zwischen Triesen und Triesenberg
- In Mollis zwischen dem Feldbach und Mullern
Die Blattbeurteilung wird jeweils im September 2008 und 2009 durchgeführt. Anschliessend soll entschieden werden, ob diese Erhebungen die physikalischen Messungen von Ostluft ergänzen können. Die Ergebnisse der ersten Untersuchung liegen im Spätherbst 2008 vor.

Auskunftsperson: Jakob Marti, Tel 055 646 64 60