Veränderte Ausgangslage bringt Verzögerungen

Der Prozess der zivilen Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes Mollis verzögert sich. Bevor der Regierungsrat über die Freigabe der zweiten Projektetappe entscheiden kann, sind weitere Klärungen mit den neuen Gemeinden und der armasuisse nötig.



Der Prozess der zivilen Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes Mollis verzögert sich. (Motivbild: jhuber)
Der Prozess der zivilen Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes Mollis verzögert sich. (Motivbild: jhuber)

Die Umsetzung der Gemeindestrukturreform ergab für Kanton und Gemeinden eine neue Ausgangslage, welche sich auf die Arbeiten der verantwortlichen Steuergruppe auswirkte. Die neuen Gemeindebehörden mussten aktiv in den Meinungsbildungsprozess eingebunden werden. Dies äusserte sich insbesondere im nun abgeschlossenen Vernehmlassungsprozess. Basierend auf dessen Ergebnissen laufen zurzeit Gespräche über das weitere Vorgehen und vertiefte Abklärungen mit den Gemeinden.

Der Kanton Glarus hat den betroffenen Standort- und Nachbargemeinden Glarus Nord und Glarus im Rahmen eines Vernehmlassungsprozesses Nutzungsszenarien für den Flughafen Mollis unterbreitet, die auf fundierten Wirtschaftlichkeits- und Potenzialanalysen basieren.
Die Gemeinden haben ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Flugplatzes durch die heutige Eigentümerin armasuisse eingehend geprüft und sich gegenüber dem Kanton zu den Szenarien geäussert. Dabei wurden neue kaufrechtliche Fragen aufgeworfen, die zurzeit in Abklärung sind. So stellt sich unter anderem die Frage, ob die betroffenen Gemeinden ihre Vor- respektive Rückkaufsrechte im Zusammenhang mit dem Flugplatz ausüben wollen.
Der Kanton und die Gemeindepräsidenten sind derzeit in einem intensiven Austausch und diskutieren verschiedene Optionen für den Flugplatz Mollis. Gemeinsam will man zu einer Lösung kommen, die den Anliegen aller Beteiligten möglichst gerecht wird. Danach folgen die weiteren Verhandlungen mit
armasuisse. Anschliessend wird der Regierungsrat über die Freigabe der zweiten Projektetappe befinden.
Laut Marianne Dürst Benedetti, zuständige Volkswirtschaftsdirektorin und Projektleiterin, bekennt sich der Kanton nach wie vor zum Projektziel, die Wertschöpfung auf dem Flugplatz durch die zivilaviatische Nutzung und unter Wahrung einer hohen Lebensqualität für die Anwohnerinnen und Anwohner zu maximieren. «Unter den neuen Umständen müssen wir bereit sein, neben den bisher entwickelten Szenarien auch alternative Szenarien und kooperative Modelle zwischen Kanton und den betroffenen Gemeinden zu prüfen.»
Den weiteren Prozess will der Kanton möglichst rasch vorantreiben.