Der Keystone-SDA Fotograf Peter Klaunzer hat während eineinhalb Jahren ehemalige Heim- und Verdingkinder porträtiert. Er nähert sich mit seinen Porträts den bewegenden Schicksalen behutsam an und ermöglicht einen Einblick in die heutigen Lebensumstände der betroffenen Personen. Die ehemaligen Heim- und Verdingkinder erfuhren eine für uns unvorstellbare Willkür während der Fremdplatzierung. Sie leiden teilweise bis heute unter der Diffamierung und den schweren Misshandlungen, die sie in ihren Kinder- und Jugendjahren erleben mussten.
Die aktuelle Ausstellung, welche ursprünglich während neun Monaten im Käfigturm in Bern, dem ehemaligen Polit-Forum des Bundes, gezeigt wurde, ist durch Keystone-SDA und das Anna-Göldi-Museum in enger Zusammenarbeit mit dem Verein netzwerk-verdingt entstanden. Der Verein ist im Jahr 2008 von ehemaligen Verdingkindern gegründet worden. Er ermöglicht den Erfahrungsaustausch unter Betroffenen, fördert die Erforschung und Aufarbeitung der meist unrühmlichen Geschichte vieler Verding-, Heim- und Pflegekinder, leistet Beistand für Ratsuchende und setzt sich in der Öffentlichkeit für die Anliegen der Betroffenen ein.
Die geplante Ausstellung im Hänggiturm des Anna-Göldi-Museums wird in reduzierter Form und ergänzt mit zwei neuen Porträts von Betroffenen aus dem Kanton Glarus gezeigt.
In Anwesenheit von und Gespräch mit:
Peter Klaunzer, Fotograf
Theresia Rohr-Steinmann, ehemaliges Verdingkind
Fridolin Elmer, Leiter Anna-Göldi-Museum
Jann Jenatsch, COO Keystone-SDA
Walter Zwahlen, Präsident Verein netzwerk-verdingt
Musikalische Umrahmung: Michael Schweizer, Klarinette