An der heutigen Medienorientierung „Verkehrsunfallstatistik 2006“ – eingeladen durch Hannes Murer, Pressesprecher der Kantonspolizei Glarus, konnte die Kantonspolizei Glarus durchwegs mit besseren Resultaten im Vergleich zu 2005 aufwarten. Der vor einem Jahr lancierte Slogan „Angepasste Geschwindigkeit – Abstand – Aufmerksamkeit“ hat gegriffen und wurde von den Verkehrsteilnehmern wahrgenommen und hat sicher einen Teil zu diesem guten Ergebnis beigetragen.
Reorganisation 68
„Die Reorg 68“ welche seit gut einem halbe Jahr läuft weist verschiedene organisatorische Neuerungen auf. In dieser Organisation gibt es keine eigentliche Verkehrspolizei und auch keine eigentliche Autobahnpolizei mehr. Ein wichtiges Element ist sicher der zeitverschobene Dienst der Polizeikräfte. Nach einem halben Jahr konnten wir auf Grund der Dienstleistungen der Kantonspolizei und der Verkehrsunfallstatistik erste Erkenntnisse sammeln. Durch die erwähnte Auflösung der Verkehrs- und Autobahnpolizei ist kein Einbruch im Strassenverkehrsvollzug zu verzeichnen. Die vermehrte Präsenz der Polizei hat möglicherweise einen positiven Einfluss auf das Unfallgeschehen, die Verkehrssicherheit und das Verkehrsverhalten ausgeübt. Auch die Probleme bei den beiden Grossanlässen Airshow in Mollis und das Klausenmemorial konnten gelöst und bewältigt werden. Fazit ist, dass die neu aufgestellte Mannschaft gut funktioniert und die Tendenz sogar operativ bessere Resultate aufzeigt. Mit der Reorganisation wurden die Kräfte sinnvoll konzentriert.“ Dies die Ausführungen von Daniel Anrig, Kommandanten der Glarner Kantonspolizei, zu Beginn der Medienorientierung.
Durchwegs positive Statistik
Bereits eingangs seiner Ausführungen konnte Obtl. Anton Landolt, Chef Spezialdienste der Kantonspolizei Glarus, vermelden, dass vom Gros der Verkehrsteilnehmer deutlich vernünftiger und weniger schnell gefahren wurde. Sicher haben Faktoren wie aussergewöhnlich gute Witterung, die strengere Gesetzgebung aber auch die erhöhte Präsenz der Polizei an der Front positive Wirkungen auf das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer. Weiter führt er im Details aus: „Markant ist der Rückgang von 27% bei den Verletzten bei Unfällen im vergangen Jahr. Auch waren 64 % weniger Unfälle, bedingt durch zu hohe Geschwindigkeit, zu vermerken. Die insgesamt 266 Unfälle im 2006 liegen um 15 % unter den Zahlen von 2005. Im 2006 war auf den Glarner Strassen lediglich ein Verkehrstoter zu beklagen. Dabei handelt es sich um einen Kriminellen auf der Flucht, welcher den Unfall selbst verschuldete. Erfreulich, aber immer noch zu viel sind die 71 Unfälle durch Junglenker, was einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Leider hat sich im Gegenzug die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss auf 37, was zugleich auch 37 Prozent Steigerung gegenüber dem letzten Jahr entspricht. Bei allen 37 Fällen lag der Alkoholwert meist über 1.0 Prozent, was die Vermutung zulässt, dass es sich eher um unbelehrbare Gewohnheitstrinker handelt.“
Die Polizei wird auch im 2007 versuchen, die Risikofaktoren weiter zu reduzieren. Im Vordergrund steht wiederum die hohe Polizeipräsenz mit der Absicht, dass fehlbare Verkehrsteilnehmer mit vermehrten Kontrollen rechnen müssen. Mit Schwerpunktkontrollen soll dabei gezielten Problemfaktoren entgegengewirkt werden. Die laufend durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen dienen dabei aber keinesfalls der Umsatzgenerierung, sondern haben vordergründig die Verkehrssicherheit zum Ziel.
Vor allem dem Präventivprogramm wird grosse Bedeutung beigemessen. Die Gemeinden sind aufgefordert, vermehrt von der Möglichkeit von „Speedy“ Gebrauch zu machen. Die Polizei stellt dieses Gerät jeweils über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen zur Verfügung.
