Verlegung der Braunwaldbahn-Bergstation?

Das Kernteam Quo Vadis schlägt vor, den Ankunftspunkt in Braunwald in die Nähe der Sportbahnen zu verlegen, um von dort aus eine neue Entwicklung des Dorfes einzuleiten. Eine Arbeitsgruppe, unterstützt von Geologen und Ingenieuren, hat die möglichen Szenarien einer zukunftssichernden Erschliessung analysiert. Als optimal hat sich ein Standort für die BrB-Bergstation im Gebiet Hüttenberge erwiesen.



Verlegung der Braunwaldbahn-Bergstation?

Zwei etwa gleichwertige Varianten mit einer teilweisen Trasseverlegung der Standseilbahn oder eine neue Luftseilbahn stehen zur Diskussion. Beide dürften technisch realisierbar sein. Die Kosten betragen ca. 30 Mio. CHF. Eine Strassenerschliessung würde ein Mehrfaches kosten.

Wachsende wirtschaftliche Orientierungslosigkeit und die geologischen Verhältnisse im unteren Dorfgebiet von Braunwald haben vor einigen Jahren zu einem wenig attraktiven Investitionsklima geführt. Während sich ein wirtschaftlicher Wachstumspfad aufgrund des grossen Potenzials von Braunwald mit vereinten Kräften wieder finden lässt, können die geologischen Tatsachen nicht verändert werden. Gefragt sind deshalb Konzepte, wie mit dieser besonderen Situation umzugehen ist, um die dringend benötigte Entscheidungssicherheit für Einheimische und Investoren wieder herzustellen. Eine Gefahr für Gäste und Einwohner besteht in keiner Weise.

Zum Teil deutlich sichtbar sind die Folgen mangelnder Investitionen. Die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Kernzone haben sich in den letzten Jahren sukzessive vermindert und an Qualität eingebüsst. Restriktive Einschränkungen für Bauvorhaben, enorme Unterhaltsaufwände, die zwangsläufige Kurzfristigkeit von Dispositionen aller Art, fehlende Investitionsbereitschaft, einbrechende Immobilienwerte, Betriebsschliessungen und die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung haben zu einem vergleichsweise unattraktiven Investitionsklima geführt.

Das Kernteam Quo Vadis und der Gemeinderat Braunwald wollen Voraussetzungen für gesunde Entwicklung schaffen

Eine Verlegung der Bergstation der Braunwaldbahn an einen günstigeren Ort würde ein deutliches Zeichen für ein zukunftsorientiertes Braunwald setzen. Von der neuen Bergstation aus ist eine neue Entwicklung möglich, die Braunwald wieder Investitionen und Einkommen bringt. Investoren und Einheimische wollen wissen wohin die Reise geht. Es braucht gewissermassen einen etwas grösseren Wurf um sich aus der Malaise befreien zu können. Die Verlegung der Bergstation wäre ein regelrechter Katalysator für weitere nötige Schlüsselprojekte.

So braucht die Destination dringend ein neues, gut gelegenes Hotel im gehobenen Bereich. Das ist die klare Meinung des Kernteams Quo Vadis. In der Umgebung der heutigen Bergstation ist eine Platzierung aber ausgeschlossen, ganz abgesehen davon, dass kein Investor diesen Standort für einen Neubau in Erwägung ziehen wird. Ein neues ****Hotel ist für alle übrigen Gastrobetriebe keine Konkurrenz, sondern - im Gegenteil - eine grosse Chance. In vielen Betrieben steht ein Generationenwechsel bevor. Für die kommende Generation wollen wir eine gute Grundlage schaffen. Damit erreichen wir auch wieder die Schaffung neuer Arbeitsplätze, verknüpft mit dem Ziel, wieder junge Familien mit Kindern anzuziehen.

Mit dem Bau der neuen Gumenbahn hat sich der Zukunftsglaube der Braunwalder Bevölkerung enorm gesteigert. Für die Zukunft von Braunwald ist eine sichere Erschliessung von grosser Bedeutung. Mit einer Verlegung der Braunwald-Bahn ins Gebiet Hüttenberg ist nicht nur eine ideale Anbindung an die Sportbahnen gegeben, sondern es wird auch eine grosse Chance für unseren jetzigen Dorfkern. Der heutige Dorfkern bekommt eine neue Funktion. Als gefragtes Wohngebiet wird er vom Verkehr massgeblich befreit. Die Wohnqualität in der Dorfzone wird erheblich verbessert. Es ist sogar denkbar, eine verkehrsfreie Zone zu schaffen, was heute nicht möglich ist. Allfällige Bedenken der Detailgeschäfte in der Dorfkernzone sind ernst zu nehmen. Zweifellos müssen sie sich mittelfristig neu orientieren um von der neuen positiven Entwicklung von Braunwald auch zu profitieren.

Wenn der Gast direkt bei den Sportbahnen ankommt, erreicht er dadurch die Sportgebiete angenehmer und schneller. Die direkte Verknüpfung der Braunwaldbahn mit den Sportbahnen eröffnet beiden Unternehmungen riesige Chancen und optimiert das Gesamtsystem erheblich. Die Sportbahnen müssen sich aufgrund der veränderten Situation bezüglich Gästebedürfnisse und Klimawandel ohne Zweifel neu positionieren. Die Unternehmung steht vor anspruchsvollen Aufgaben in einem hoch kompetitiven Umfeld. Ihr Marktpotenzial wird sich durch eine engere Verknüpfung mit dem Zubringer vom Tal zweifellos massiv erweitern. Das Anliegen wird deshalb auch von den Sportbahnen und ihren neuen Besitzern aktiv unterstützt. Mit der Verbindung der beiden Bahnanlagen wird eine riesige Chance gepackt und ein jahrzehntelanges Anliegen der Gäste verwirklicht.

Schliesslich ist es Braunwald zweifellos wert, überhaupt in seiner Existenz zu erhalten zu werden - nicht aus heimatschützerischen Beweggründen, sondern weil wir in wenigen Jahren stolz darauf sein dürfen, eine herausragende Destination von alpinem Wellbeing in unserem Kanton zu haben. Das Potential von Braunwald ist genügend gross, dass der gesamte Kanton Glarus von einer guten Entwicklung Braunwalds profitiert.

Das weitere Vorgehen

Das Kernteam Quo Vadis hat den Handlungsbedarf bereits 2007 klar aufgezeigt und gemeinsam mit dem Gemeinderat Braunwald dem Regierungsrat des Kantons Glarus eine entsprechende Botschaft übermittelt. Ende Dezember 2008 hat nun ein wichtiges Gespräch stattgefunden, wobei die Delegationen aus Braunwald ihre Standpunkte vertiefen konnten. Die Information stiess auf offene Ohren und die eingeschlagene Stossrichtung wurde positiv aufgenommen. Im Hinblick auf eine Erneuerung der Standseilbahn muss das Kosten/Nutzen-Verhältnis vertieft analysiert und resultierend daraus auch das Vorhaben konzeptionell angepasst werden. Die Dringlichkeit des Vorhabens wird unterschiedlich beurteilt. Eine unmittelbare Gefahrensituation besteht zweifellos nicht. Und da die Standseilbahn erst vor weinigen Jahren revidiert und erneuert worden ist, sei zumindest der politische Handlungsbedarf nicht prioritär. Das Vorhaben müsse sich aber in das Erneuerungsprogramm der Bahn einfügen. Eine neue Bergstation muss aus der Sicht von Quo Vadis denn auch nicht sofort gebaut werden, aber Entscheide über die geplanten räumlichen Dispositionen müssen schon bald erfolgen. Wichtig ist, dass Investoren klare Signale gesendet werden und so die vielen Chancen genutzt werden. Kurz: In der Sache konnte weitgehend ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Der Fahrplan ist noch offen.