Vermittler Glarus Süd, Ernst Baumgartner, trifft Bundesrätin am Verbandsjubiläum der Friedensrichter

Die Schweizer Friedensrichter und Vermittler bewältigen jährlich über 45 000 Vermittlungen, die sie mit über 65 Prozent Erfolgsquote erledigen! «Mit Ihrer Tätigkeit unterstützen Sie Konfliktparteien nicht weiter auseinanderzudriften, sondern aufeinander zuzugehen!» Mit diesen Worten würdigt die oberste Chefin aller Friedensrichter und Vermittler Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), diese Arbeit als einen «gesellschaftlichen Beitrag mit höchstem Stellenwert.



Von links: Verbandspräsident Urs Flury
Von links: Verbandspräsident Urs Flury

Der Schweizerische Verband der Friedensrichter und Vermittler konnte sein 10-Jahr-Jubiläum im Beisein der Justizministerin Frau Bundesrätin Sommaruga im Bundeshaus feiern. Die 45 Delegierten der Kantonalverbände erhielten bei einem Rundgang im Bundeshaus viele interessante Informationen. Nationalrätin Christa Markwalder liess es sich nicht nehmen, persönlich diesen Rundgang zu führen. Sie vertritt die Friedensrichter auf der politischen Ebene.

Friedensrichter gibt es schon seit über 200 Jahren und sind heute nicht mehr wegzudenken. «Konflikte machen Menschen kaputt! Als erste judikative Instanz gelingt es Ihnen, schlechte Energien in eine konstruktive Richtung zu bringen. Diese Aufgabe hat etwas zutiefst Menschliches», meint Frau Bundesrätin Sommaruga.

Die Instanz Friedensrichter ist aber auch sehr effizient und effektiv. Sie entlastet damit Bürger und Bürgerinnen finanziell, weil über 65 Prozent aller Fälle vor dem Friedensrichter endgültig gelöst werden können. Diese hohe Erledigungsquote entlastet auch die Gerichte enorm, was den Steuerzahler zusätzlich freut. Friedensrichter versuchen zu schlichten und erst dann zu richten. Im Weiteren können aber auch Urteile und Urteilsvorschläge durch den Friedensrichter gefällt respektive den Parteien vorgeschlagen werden.

Friedensrichter sind Frauen und Männer, welche mit ihrer Persönlichkeit und ihrer Empathie die Befähigung besitzen, Konflikte zwischen Parteien zu lösen. Ein Jurastudium ist dazu nicht nötig. Da die Ansprüche an die Friedensrichter ständig steigen, bilden sich für diese Aufgabe immer mehr an der Hochschule Luzern weiter. Zusammen mit dem dort erlangten Wissen, dem Anwenden von mediativen Instrumenten und seiner starken Persönlichkeit, ist der Friedensrichter zu einem unverzichtbaren und professionellen Glied in der Hierarchie der Justiz geworden.

Der Verband der Schweizerischen Friedensrichter und Vermittler (SVFV) nimmt die Interessen der Kantonalverbände gegenüber der Politik, Justiz, Öffentlichkeit und Gesellschaft wahr und zwar auf eidgenössischer Ebene.