Vertrauen haben – Vertrauen geben

Der Chef der Armee, Korpskommandant André Blattmann, stand am vergangenen Freitag rund 80 Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Medien im Hotel Römerturm in Filzbach, Red und Antwort.



Vertrauen haben – Vertrauen geben

Dem Chef der Armee ist der regelmässige Austausch mit Meinungsführern aus der ganzen Schweiz wichtig. Bei seinem Besuch im Glarnerland betonte er: Die Armee ist nicht Selbstzweck, sondern leistet einen Beitrag zur Sicherheit und Freiheit von Land, Leuten und Infrastruktur. Als Verantwortungsträger und Steuerzahler hat man das Recht, regelmässig darüber informiert zu werden. Gastgeber der sehr interessanten Veranstaltung in Filzbach zu der Gäste aus der regionalen Politik und Wirtschaft zählten, war die Territorialregion 4 (Ter Reg 4) mit ihrem Kommandant Divisionär Hans-Peter Kellerhals.

Aktuelles Thema des Anlasses war die Weitentwicklung der Armee. Neben allen Diskussionen um Programm und Zahlen geht es Korpskommandant Blattmann insbesondere um den Menschen. Den Milizsoldaten, der die bestmögliche Ausbildung und die bestmöglichen Offiziere erhalten sollte. «Stellen Sie in Ihren Unternehmen Milizsoldaten an», war dann auch der direkte Aufruf des Armeechefs an die anwesenden Wirtschaftsvertreter. Er betonte vor allem den Mehrwert der militärischen Kaderausbildung. «Die Auszubildenden lernen das Führen unter Druck und den Umgang mit Stress-Situationen.» Alles was auch in der Privatwirtschaft zu bewältigen ist.

Ein weiterer Schwerpunkt des Referates waren die enormen Veränderungen der sicherheitspolitischen Lage der jüngsten Vergangenheit in der Welt. Er betonte die starke Zunahme der Rüstungsausgaben weltweit. Mit deutlichen Worten wies er auf die Gefahr von Cyberangriffen für die Schweiz und deren verletzliche Infrastruktur hin. Gleichzeitig erläuterte er, dass unser Land in diesem Bereich sehr viel tut und wir weltweit bei der Cyberdefence zur Spitze gehören. Aber auch herkömmliche Verteidigungsmittel seien nach wie vor von grosser Bedeutung. «Dies macht Verteidigung heute so komplex», konstatierte der Armeechef. «Die geplante Umstrukturierung hat für das Glarnerland keine negativen Auswirkungen. Wir dürfen mit unseren Panzern mit der damit verbundenen Lärmemission nach wie vor nach Wichlen kommen, dafür danken wir dem Glarnerland.»

In seinem eindrücklichen und wie gewohnt kurzem Referat, wies Landesstatthalter Andrea Bettiga, Vorsteher des Justiz-, Polizei und Militärdepartement, auf die stark veränderte Sicherheitslage mit den unterschiedlichsten Gefahren hin. «Seit 9/11 hat sich die Sicherheitslage komplett verändert.» Sicherheit aufrechtzuerhalten wird immer komplexer und schwieriger. Dazu braucht es eine effiziente, schlagkräftige Armee. Wie er weiter ausführte, werde im Vergleich zu früheren Erhebungen die Sicherheit sogar höher gewichtet als die Freiheit. «Die armeefreundliche Einstellung der Schweizer Bevölkerung hat sich in letzter Zeit weiter akzentuiert.»