Verzicht auf Umteilung von Schülerinnen und Schülern aus Ennetbühls ins Schulhaus Burg im Ortsteil Glarus

Die Schulkommission Glarus hält an der Strategie der möglichen ortsübergreifenden Zuweisung von Schülerinnen und Schülern fest. Sie verzichtet aber auf die Versetzung von einzelnen Kindern und nimmt grosse Klassen am Standort Ennenda in Kauf. Die Eltern der Kinder aus Ennetbühls dürfen wählen, ob sie in Ennenda bleiben oder ins Schulhaus Burg nach Glarus wechseln möchten.



Medienmitteilung der Gemeinde Glarus vom 6. April (Bild: e.huber)
Medienmitteilung der Gemeinde Glarus vom 6. April (Bild: e.huber)

Am Standort Ennenda besuchen ab August rund 50 Kinder die 3. oder die 4. Klasse. Eigentlich zu viele Lernende für die Bildung von zwei Klassen und zu wenige für drei. Aufgrund dieser Tatsache war geplant, die künftigen Zweit- und Drittklässler aus Ennetbühls ins Schulhaus Burg im Ortsteil Glarus einzuteilen. Ein sicherer und erst noch kürzerer Schulweg sollte das ermöglichen. 

Dieser Entscheid hat allerdings Widerstand und Bedenken bei den Eltern ausgelöst, weil diese Planung eben nur mit einzelnen Versetzungen realisiert werden könnte. 

Aufgrund der vorgebrachten Sorgen und grossen Bedenken der Eltern hat die Schulkommission Varianten geprüft und ihre Strategie nochmals eingehend beraten. 

Diese Strategie sieht vor, dass die Klassen an allen Standorten besser durchmischt werden, um die soziale Integration zu fördern. Weiter strebt die Schulkommission kleinere Klassen an und begegnet auf diese Weise der grossen Heterogenität der Lernenden. Kleinere Klassen helfen den Lehrpersonen, die Anforderungen des Glarner Lehrplans umzusetzen. 

Die Klassengrössen sollen an allen Standorten besser vergleichbar sein. Sie sollen zahlenmässig ausgeglichener gestaltet werden. So wird eine Chancengleichheit für die Kinder und vergleichbare Rahmenbedingungen für Lehrpersonen geboten. 

Allerdings sind dafür mittelfristig andere Zuweisungen, auch über die Ortsteilgrenzen hinweg, notwendig. Das muss aus Sicht der Schulkommission in der Einheitsgemeinde möglich sein. Und schliesslich ist es der Kommission wichtig, dass die Kinder ihr Schulhaus so wenig wie möglich wechseln müssen. Konstanz sowie sichere und zumutbare Schulwege gehören ebenfalls zu diesen strategischen Überlegungen. 

Die Schulkommission Glarus ist nach wie vor der Auffassung, dass ihre Strategie stimmt und die betrieblichen Bedürfnisse der nächsten Jahre gut abdeckt. Weiter ist diese Strategie für die Einheitsgemeinde zukunftsfähig, weil sie mit der Schulraumplanung abgestimmt ist. Seite 2/2 

Auch die geplante Umteilung der Kinder aus Ennetbühls nach Glarus wurde noch einmal beraten. Die Kommission nimmt die Sorgen der Eltern sehr ernst. Sie gewichtet die Bedenken der Eltern hinsichtlich einer Versetzung aus bestehenden Klassen, neuen sozialen Belastungen an einem anderen Schulort höher, als die Nachteile von sehr grossen Klassen im Ortsteil Ennenda. 

Die Schulkommission hat deshalb entschieden, auf kurzfristige Versetzungen zu verzichten. Sie überlässt es in diesem Fall den Eltern aus Ennetbühls, ob ihre Kinder weiterhin in Ennenda zur Schule gehen oder neu ins Schulhaus Burg nach Glarus gehen wollen. 

Somit verzichtet die Kommission auf die Versetzung von Kindern aus bestehenden Klassen. Jedoch ermöglicht sie den freiwilligen Wechsel des Schulstandortes, um die neue 3. Klasse im Burgschulhaus möglichst gut auszulasten und vor allem die grossen Klassen in Ennenda zu entlasten. Sie ruft die Eltern auf, sich diese Überlegungen zu machen und allenfalls an die Schulleitung zu gelangen.