VGSG unzufrieden mit der Pflege der Sozialpartnerschaft

Der Verband des Glarner Staats- und Gemeindepersonals (VGSG) will die Gemeindestrukturreform begleiten und entsprechenden Einfluss auf die Personalentscheide nehmen. Unzufrieden ist der VGSG mit der Pflege der Sozialpartnerschaft durch den Regierungsrat im 2008



Die abtretende Aktuarin Regula Martin (links) überreicht der ebenfalls demissionierenden Pensionierten-Vertreterin Julia Thoma ein Blumenbouquet
Die abtretende Aktuarin Regula Martin (links) überreicht der ebenfalls demissionierenden Pensionierten-Vertreterin Julia Thoma ein Blumenbouquet

An der sehr gut besuchten Hauptversammlung des Verbandes des Glarner Staats- und Gemeindepersonals (total 630 Mitglieder) kürzlich in Ennenda stellte Präsident Kurt Reifler in seinem Jahresbericht fest, dass der Vorstand die Ziele des Leitbildes 2006-10 des Verbandes weiterhin hartnäckig anstrebe. Er habe Massnahmen eingeleitet, um die Sozialpartnerschaft zu verbessern und Richtlinien für Lohn- und Leistungsanpassungen erarbeitet.

Einbezug erwünscht

Die Lohnforderungen des Verbandes seien fünf Prozent gewesen, sagte Reifler weiter. «Erreicht haben wir insgesamt drei Prozent.» In den Lohnforderungen habe man sich also nicht durchsetzen können. Der Einbezug bei den Lohnverhandlungen mit dem Arbeitgeber sei nach wie vor unbefriedigend, die Information war schlecht. «So kann es nicht weitergehen!», forderte der Präsident.

Als kurzfristige Ziele sieht der Vorstand, die Gemeindefusion im Sinne des Verbandes zu begleiten und entsprechenden Einfluss auf die Personalentscheide nehmen zu können. Der Verband ist daher auch in den Arbeitsgruppen «Personelles » von Glarus Nord, Mitte und Süd vertreten. Als weiteres Ziel strebt er an, die Löhne auf das Mittel der Deutschschweizer Kantone anpassen zu können. Als mittelfristige Ziele werden eine fünfte Ferienwoche für alle Angestellten ab dem 21. Lebensjahr, gleiche Rechte für Mann und Frau sowie die Gleichbehandlung aller Kantons- und Gemeindeangestellten angepeilt.

Drei neue Vorstandsmitglieder

Bei den Wahlen musste der Rücktritt der drei Vorstandsmitglieder Ronald Leuzinger, Regula Martin und Julia Thoma bekanntgegeben werden. Neu in den Vorstand wählte die Versammlung Vreni Leuzinger, Luzia Vogel und Roman Zindel. Bea Küng wurde als neues Mitglied der Arbeitnehmervertretung und Marianne Jenny als Nachfolgerin der zurückgetretenen Revisorin Monika Kreienbühl gewählt. Vorgängig hatte Kurt Reifler darüber informiert, dass er an der heutigen HV als Präsident der Arbeitnehmervertretung zurücktrete und im 2010 als Verbandspräsident für die neue Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stehe.

In der Diskussion kritisierte Franz Diethelm die individuellen Lohnerhöhungen und die damit verquickten Mitarbeiterbeurteilungen. Er habe den Eindruck, dass die individuellen Lohnerhöhungen durch die Chefs nach Gutdünken für das obere Kader gesprochen würden. Sein Antrag, diese abzuschaffen, wurde aber mit 44 zu 28 Stimmen abgelehnt. Der VGSG teilt aber die Meinung, dass im Zusammenhang mit den Mitarbeiterbeurteilungen und der leistungsabhängigen Entlöhnung noch verschiedene Fragen besprochen und geklärt werden müssen.