Viel diskutiert, wenig verändert

Trotz einer langen Landsgemeinde und über 50 Redner folgte der Glarner Souverän in den meisten Punkten dem Land- und Regierungsrat. Nur die Dotierung des Energie- und Renaturierungsfonds wurde erhöht. Das Ausländerstimmrecht und der Gratis öV wurden abgelehnt. Beim Passivraucherschutz folgt Glarus der Bundeslösung.



Viel diskutiert, wenig verändert

Im Glarnerland muss auch weiterhin ein Ticket gelöst werden. Trotz einigen Änderungsvorschlägen wurde der Memorialsantrag für den gratis öV von der Glarner Stimmbevölkerung abgelehnt. Weder gratis Zugfahrt an der Näfelser Fahrt, für Personen ab 65 Jahren noch eine auf drei Jahre beschränkte Version fand die Zustimmung des Souveräns. Somit erging es dem Traktandum 21 gleich wie vielen anderen Punkten auf der langen Liste für die diesjährige Landsgemeinde. Es wurde viel geredet, doch am Ende folgte man den Anträge des Regierungs- und Landrat. So bleibt der Glarnerland auch bei Passivraucherschutz bei der Bundeslösung, die das Rauchen in Lokalen mit einer kleineren Fläche von 80 m2 erlaubt. Und auch das Stimm- und Wahlrecht können Ausländerinnen und Ausländer nur über die Einbürgerung erlangen. Einzig beim Energie- und Renaturierungsfonds konnte sich ein Antrag durchsetzten. Beide Fonds erhalten durch die Landsgemeinde eine höhere Dotierung von 9 bzw. 4 Millionen Franken. Ausserdem wurden an der Landsgemeinde, bei teilweise strömendem Regen, die Mitglieder der einzelnen Gerichte gewählt. Die neuen Mitglieder (Brigitte Müller, Mollis, Obergericht; Viktor Sieber, Niederurnen, Verwaltungsgericht; Annemarie Hug, Sool, Strafkammer sowie Ruth Hefti, Braunwald und Mathias Luchsinger, Schwanden, Zivilkammer) zusammen mit der neuen Regierungsrätin Christine Bickel und den neuen Landesstatthalter nach der Änderung der Verfassung betreffend Schweizerischer Zivilprozessordnung vereidigt. Schon zu Beginn der Landsgemeinde übernahm Röbi Marti von Marianne Dürst das Amt des Landammanns. Nach dem Verzicht von Finanzdirektor Rolf Widmer bekleidet Marti bereits nach zwei Jahren wieder dieses Amt. Gewohnt souverän führte er durch eine trotzt der Wetterverhältnisse lange (Ende 14.30 Uhr) und diskussionsreiche Landsgemeinde.