Viel Lärm um Nichts

Der Glarner Abfahrer Patrick Küng will die Anschuldigungen von Ski-Präsident Urs Lehmann nicht einfach so hinnehmen.



Trotz intensivem Training: für Patrick Küng reichte es an der Abfahrt an den Olympischen Spielen leider nicht zu einem Startplatz (Bild: ehuber)
Trotz intensivem Training: für Patrick Küng reichte es an der Abfahrt an den Olympischen Spielen leider nicht zu einem Startplatz (Bild: ehuber)

Der Glarner Ersatzfahrer (Abfahrt) Patrick Küng traute seinen Ohren nicht, als er von den Vorwürfen von Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann hörte. Er wurde als Party-Tiger hingestellt, der nach den Siegen von Defago und Cologna ziemlich laut geworden sei. Zudem hätte er deutlich einen über den Durst getrunken. Doch jetzt nimmt Küng erstmals Stellung zu den Anschuldigungen.

«Erstens hat Lehmann nie persönlich mit mir über diese Geschichte gesprochen, und zweitens habe ich am Montagabend nicht zu viel getrunken.» Der Glarner lässt dann diesen ominösen Abend noch einmal Revue passieren: «Wir sassen in Whistler im House of Switzerland, um die Goldmedaillen von Didier Défago und Dario Cologna zu feiern. Wir hatten es sehr lustig miteinander, und wir haben auch ein paar Gläser Alkohol getrunken. Aber ich habe ganz sicher nicht übermässig viel getrunken.»

Eine Mitarbeiterin im House of Swiss kann das bestätigen. Küng sei lediglich durch seine etwas lauten Sprechgesänge aufgefallen. Küng: «Ich bin ein ziemlich temperamentvoller Mensch, dadurch bin ich beim Feiern halt vielleicht ein bisschen lauter als der Durchschnittsschweizer. Ich entschuldige mich, wenn ich damit andere Menschen gestört habe.»

Eigentlich kein Grund zur Entschuldigung. Erst recht nicht, weil für den Schweizer an diesem Abend die Spiele ja eigentlich schon gelaufen waren. Schliesslich gab es kein Rennen mehr, für das er als Ersatzfahrer in Frage gekommen wäre. Wenn man sich also dann nicht über zwei Goldmedaillen freuen darf, wann dann?