Viele Argumente gegen die Windkraftanlage

An einem sehr gut besuchten Anlass in Bilten informierte der Verein LinthGegenWind über die Gründe, weshalb er gegen die geplante Windkraftanlage der SAK in der Linthebene ist.



Die Hauptreferenten des Vereins LinthGegenWind: Siegfried Hettegger (links) und Elias Meier. (Bilder: a.lombardi) Dieses Bild zeigt einen Höhenvergleich der Windkrafträder zum KVA-Kamin und zur Kirche in Bilten.
Die Hauptreferenten des Vereins LinthGegenWind: Siegfried Hettegger (links) und Elias Meier. (Bilder: a.lombardi) Dieses Bild zeigt einen Höhenvergleich der Windkrafträder zum KVA-Kamin und zur Kirche in Bilten.

Die geplante Windkraftanlage in der Linthebene bei Bilten sei eine gravierende, massive Veränderung des Landschaftsbildes, von weit her sichtbar. Dies erklärte Siegfried Hettegger vom Verein LinthGegenWind an einer sehr gut besuchten Versammlung vom vergangenen Freitagabend in Bilten. Der Referent fragte sich, warum der Kanton Glarus überhaupt Windräder brauche, wo in ihm pro Jahr doch 960‘ GWh Strom produziert werden.

Windkraftanlagen unwirtschaftlich?

Die geplanten, 200 Meter hohen Windräder der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke SAK werden nur einen Drittel vom Strom erzeugen, der zum Beispiel in der KVA in Niederurnen produziert wird. «Die Windkraftanlage ist also total unwirtschaftlich», erklärte Hetteger, denn die Auslastung betrage nur 17 Prozent. Aber der Strom werde mit 21,5 Rappen pro kWh subventioniert, was mehr als das Fünffache über dem Marktwert liegt. Der Gewinn stehe in keinem Verhältnis zum Schaden. «Das Ganze ist also ein Vorzeigeprojekt», so der Referent.

Hetteger führte etliche weitere Gründe an, die gegen eine Windkraftanlage sprechen. Der Lärm betrage rund um die Uhr 105 dBA, was dem Lärm einer Motorsäge oder eines Presslufthammers entspreche. Der Schattenwurf der riesigen Propeller reiche bis 1400 Meter. Bilten, eventuell auch Schänis werden davon betroffen sein. Im Winter kann sich an den Rotorblättern Eis bilden, das bis zu 300 Meter weggeschleudert werden kann.

Kein Windpotenzial in der Linthebene

Zudem sind die Propeller, die sich an der Spitze mit bis zum 300 km/h bewegen, eine Todesfalle für Vögel und Fledermäuse. Mit einem Video und Fotos zeigte der Redner, dass sich etliche dieser Tiere an den Windrädern tatsächlich tödlich verletzen können. Schliesslich erwähnte Hetteger eine schweizerische Wind-Stärkekarte, in der die Linthebene mit keinem Windpotenzial aufgeführt wird.

Zu Beginn der Versammlung referierte Elias Meier, Präsident des Vereins LinthGegenWind, über die Energiewende und die Energiestrategie 2050. Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie können Windkraftanlage den Stromausfall nicht ersetzen, sie erreichen auch bei einem Vollausbau höchstens eine Fünftel des Atomstroms. Windkraft ist nicht regulierbar und verlangt zudem einen totalen Umbau des Stromnetzes. Zudem sind die Windkraftanlagen nach 20 Jahren Sondermüll, so Meier.

Antrag an die Gemeindeversammlung

Da der Kanton Glarus einen Abstand von 300 Metern in Wohnzonen erlaubt, will der Verein einen Antrag einreichen. Mit diesem soll verlangt werden, dass in der Bauordnung von Glarus Nord festgehalten wird, dass der Mindestabstand zu Wohnbauten mindestens 700 Meter betragen soll. Wenn alles rund läuft. wird die Nord-Gemeindeversammlung im Juni 2018 über diesen Antrag entscheiden können.