Vielfältiges Schaffen, verdiente Wertschätzung

Der Verkehrsverein Ennenda, vor allem dessen Vorstand, tritt kaum einmal an die Öffentlichkeit – mit Ausnahme der grossen organisatorischen Arbeit vor unserer Dorfkilbi, der periodischen Durchführung von Bundesfeiern, der Herausgabe des Veranstaltungskalenders oder der Präsenz an der Zusammenkunft für Neuzuzüger.



Dem aktuellen Vorstand des VVE gehören an (von links): Petra Zentner
Dem aktuellen Vorstand des VVE gehören an (von links): Petra Zentner

Die grosse Arbeit ist mit wenigen Aufzählungen rasch zusammengefasst und lässt doch erahnen, wie viele Stunden fürs Realisieren aufgewendet werden.

So sind die Zusammenstellung der vielen Vereinsangebote im Veranstaltungskalender, das Koordinieren zugunsten der stets anmächelig gestalteten Advents- und Weihnachtsfenster, die regelmässige Einladung zu Präsidentenkonferenzen, die Verbindung zur politischen Gemeinde und das Beachten der Leistungsvereinbarung zwischen den Vereinen, der Unterhalt der zahlreichen Ruhebänke, das Anbringen des Blumenschmucks auf den verschiedenen Dorfbrunnen, die Organisation und Durchführung von Vereinsempfängen, der Gedankenaustausch mit den Verkehrsvereinen aus Netstal, Glarus und Riedern samt zuweilen gemeinsamem Realisieren im «Pflichtenheft» des Vorstandes enthalten.

Personelles

Umsichtig amtierender Präsident ist seit 2011 Rolf Böni. Dem Vorstand gehört er seit 1998 an. Helfend stehen ihm in verschiedenen Chargen zur Seite: Beat Aebli, Ruedi Luchsinger, Petra Zentner und Martin Elber. Sie sind es, die sich der vielen Aufgaben annehmen und mit immensem Einsatz lösen. Bei grösseren Anlässen stehen weitere Freiwillige im Einsatz.

Rolf Böni und seine Vorstandsmitglieder wünschen sich, dass vermehrt Junge mittun würden. Bleibt das wohl Wunschdenken?

Geschichtliches

Der Verkehrsverein wurde am 19. März 1905, akkurat am Seppi-Tag, gegründet. Warum dem so ist, weiss man nicht genau. Schon etwas früher, nämlich anno 1896, schlossen sich einige Personen zum gleichnamigen Verein zusammen. Vorerst wurde nicht als eigenständige Sektion, sondern mit dem Verkehrsverein Glarus und Umgebung zusammengearbeitet. Zwei Ennendaner waren im gemeinsamen Vorstand vertreten. In einer kleinen Chronik wird missbilligend erwähnt, dass sogar die Beitragsgelder nach Glarus gewandert seien und dass man einfach nur Wünsche von Ennendaner Seite vorgebracht habe. So war der Weg in die Eigenständigkeit verständlich. Die beiden Ennendaner brachten die Problematik in der Mittwochgesellschaft aufs Tapet. Dann ging es zügig vorwärts. 52 Personen, allesamt Mitglieder, sprachen sich für die Vereinsgründung aus, es mussten Statuten ausgearbeitet werden. Über die Vereinsgründung wurden die Stadtglarner informiert. In der zweiten Februarhälfte wurde die Sektion Ennenda in den Kantonalverband aufgenommen. Der erste Vorstand zählte elf Mitglieder.

Präsident war Thomas Heiz, Lehrer. Die Ausarbeitung eines Arbeitsprogramms wurde dem Vorstand übertragen. Die Suche nach neuen Mitgliedern war äusserst erfolgreich. Zwei Kommissionen, eine für den Bereich «Unterhaltung» die andere für «Liegenschaften» nahmen ihre Arbeit auf. Die präsentierten Programmschwerpunkte lösen nostalgische Erinnerungen aus.

Die Verantwortlichen für den Bereich «Unterhaltung» setzten sich für Konzerte und Ausstellungen, verschiedenste Feste (Schwinger, Sänger, Schützen, Turner, Alphornbläser) Vortragsabende, Filmvorführungen und anderes ein. Die «Verschönerungskommission» gab sich viele Aufträge im Bereich der Weg- und Strassenführungen und Anlagen. Zudem setzten sie sich für Baum- und Strauchbepflanzungen, Blumenschmuck, Unterkünfte, Reklame, sogar für eine Badeanstalt, Eisbahn und Turnhalle ein. Einiges wollte man in Zusammenarbeit der Gemeinde anpacken. Derart Umfassendes führte zu unausweichlichen Diskussionen. Einiges scheiterte (Blumenpflege samt Prämierung schön geschmückter Fensterbänke, Blumenverkauf, sogar Gratisabgabe). Anderes beanspruchte begreiflich viel Zeit und Aufwand. Aus heutiger Sicht bleibt vieles bewundernswert reichhaltig vorbereitet und angeboten (Platzkonzerte, Lichtbildervorträge, Vorträge von Walter Mittelholzer über Flüge in Afrika und Persien). Im Vorwäldli wollte man sogar einen Rehpark einrichten. Die Verantwortlichen waren gewillt, unsere Gegend bekannter zu machen, sie für Wanderer und Wintersportler zu öffnen. 1920 wurde die erste Aeugstenhütte eröffnet, 1932 brannte sie ab.

Dem Auf- und Ausbau wurde in den Folgejahren zugestimmt. Es wurde eine immense Zahl an freiwilligen Arbeitsstunden investiert, um den Neubau zu verwirklichen. Die Einweihung wurde am 10. September 1972 erfreuliche Tatsache.

Der Chronist J. Blaschek-Hefti hat ab Gründungsjahr bis 1975 eine Vielzahl von Aktivitäten säuberlich aufgelistet. Es seien herausgegriffen: Wettschlitteln, Motorradrennen auf der Ennetbergstrasse (1932), Feuerwehrtage, Elektrifizierung der Bahnlinie durchs Glarnerland, Fotowettbewerb – ausschliesslich für VVE-Mitglieder, Entfernung aller Wegweiser aus militärischen Gründen (1940), zahlreiche Lichtbilder- und Filmabende, Schülerskirennen(Januar 1959), zahlreiche Wegverbesserungen, Herausgabe eines Dorfführers.

Aktuelles

Viele Kernaufträge sind geblieben. Wie selbstverständlich wird gar vieles, bereits Erwähntes, ausgeführt. Und praktisch alles geniesst verdiente Beachtung und Wertschätzung. Abstand genommen hat man vom Blumenschmuck auf der Linthbrücke zwischen Ennenda und Glarus. Da wurde zu vieles immer und immer wieder ausgerissen und rumgeschmissen.

Einen besonderen Stellenwert geniesst die Dorfkilbi, die seit 26 Jahren – einst oft im Beisein des Schaustellers Rolf Walser – geplant und durchgeführt wird. Es sind stets die wirtenden Vereine und andere Organisationen, die Attraktives aufbauen und anbieten und dafür sorgen, dass dieser Anlass überregionale Beachtung geniesst. Die Vorarbeiten sind immens.

An den Durchführungstagen sind Sicherheitskräfte anwesend, die unliebsamen Auswüchsen einen Riegel schieben. Da trägt der Verkehrsverein ein hohes Mass an Verantwortung. Dank einem Kilbireglement ist vieles ausdefiniert und klar vorgegeben.

Nach dem Zusammenschluss der einstigen Gemeinden sind neue Formen der Zusammenarbeit gewachsen. Der Verkehrsverein ist für die politische Gemeinde Glarus Verbindungsorgan zu den erfreulich zahlreichen Dorfvereinen, die eigene Aktivitäten nach wie vor anbieten.

Die Zusammenarbeit mit den Gemeindeorganen (Technische Betriebe, Werkhof, Gemeinderat) bezeichnet Rolf Böni als gut. In Wesentlichem wird man bereitwillig und nachhaltig unterstützt. Ein regelmässiger Gedankenaustausch wird gepflegt.

Finanziell (betrifft den Verein und seine Kasse) – wiederum der Präsident – stehe man gut da. Für die Attraktivität der Gemeinde setzt sich der VVE nachhaltig ein und hofft, dass inskünftig noch mehr Mitglieder als bisher ihre Solidarität nachhaltig unter Beweis stellen.

Auf der vereinseigenen Homepage www.verkehrsverein-ennenda.ch ist unter anderem der Veranstaltungskalender publiziert. Auskünfte zum Verein erteilt Rolf Böni (Tel. 079 487 04 54; E-Mail: [email protected]) gerne. Artikel