Vier Generationen auf einem Bergbauernhof vereint

Matthias und Nadja Meier haben sich in Murg ihren grossen Traum erfüllt: Ein eigenes Heim gleich neben dem Bauernhof, den das junge Paar gemeinsam mit Matthias Eltern betreibt. Das neue Stöckli, das Coop mit einer 30 000-Franken-Spende mit ermöglichte, ist für alle Generationen ein Segen.



Vor dem neuen Stöckli: Coop-Regionalrat Fridolin Eberle (l.) begutachtet mit Landwirt Matthias Meier (mit Nevin auf dem Arm) die Baupläne – Nadja (mit Finn), Linus und Annerös Meier (v.l.) begleiten die trächtige Kuhdame Elena über die Wiese. (Foto: Coop Ostschweiz-Ticino/Corina Pinchera, Foto Fetzer)
Vor dem neuen Stöckli: Coop-Regionalrat Fridolin Eberle (l.) begutachtet mit Landwirt Matthias Meier (mit Nevin auf dem Arm) die Baupläne – Nadja (mit Finn), Linus und Annerös Meier (v.l.) begleiten die trächtige Kuhdame Elena über die Wiese. (Foto: Coop Ostschweiz-Ticino/Corina Pinchera, Foto Fetzer)

Unten im Tal glitzert das Wasser des Walensees türkis in der Sonne, gegenüber erheben sich majestätisch die steilen Felswände des Leistchamms. «Die Aussicht hier ist fantastisch. Aber nicht nur sie», sagt Matthias Meier. Strahlend deutet der 29-Jährige hinter sich. Wo früher ein alter Schopf stand, befindet sich jetzt ein schmuckes Stöckli. Seit letztem Herbst wohnt er mit seiner Frau Nadja (28) und den Söhnen Nevin (2) und Finn (4 Monate) darin. Es liegt direkt zwischen Meiers Elternhaus und dem Stall des Milchwirtschafts-Betriebs. Diesen betreibt das Ehepaar in einer Generationengemeinschaft mit den Eltern von Matthias.

Das neue Eigenheim ist für die junge Bauernfamilie, die zuvor einige Autominuten entfernt gewohnt hat, eine grosse Erleichterung. «Jetzt bin ich schneller im Stall oder auf der Weide und kann den Vater besser unterstützen», betont Matthias Meier. Seine Frau Nadja ergänzt: «Mit zwei kleinen Kindern war es oft mühsam, ständig hin- und herzufahren. Und Matthias arbeitete oft lange auf dem Hof.» Nun habe sich vieles vereinfacht, gerade in Bezug auf das Familienleben, sagt sie schmunzelnd. «So haben die Kinder mehr vom Papi – und ich auch.»

Zeit, Geduld und Geld 

Bis der Neubau stand, brauchte es Geduld. Knackpunkte waren unter anderem die strikten Bauauflagen wie auch die Finanzierung. Um Kosten zu sparen, packte Matthias Meier – wo immer möglich – selbst an. Ob betonieren, die Holzfassade montieren oder den Umschwung gestalten: «Ich habe sehr viel Zeit investiert und konnte zum Glück auch auf die wertvolle Hilfe von Familie, Verwandten und Freunden zählen», erzählt er. Trotzdem fehlte letztlich noch etwas Geld, um den Traum des eigenen Stöcklis verwirklichen zu können.

Darum sprang Coop ein und deckte die Finanzierungslücke von 30 000 Franken. Genauer gesagt war es eine Spende des Coop-Regionalrats Ostschweiz und der Coop Patenschaft für Berggebiete (siehe Box). «Weil die Patenschaft heuer ihr 80-Jahr-Jubiläum feiert, haben wir entschieden, dieses Jahr mehrere Projekte gemeinsam finanziell zu unterstützen», erklärt der zuständige Regionalrat Fridolin Eberle (58). Und er fügt an: «Es freut mich sehr, dass der Bergbauernhof der Familie Meier dank unserer Mithilfe nun gut für die Zukunft gerüstet ist.»

Steile Hänge, viel Handarbeit

Doch warum Bergbauern? Schliesslich liegt der Generationenhof mit 30 Milchkühen lediglich auf 550 Metern über Meer. «Unsere Weiden befinden sich teilweise deutlich weiter oben und werden alle den Bergzonen 2 oder 3 zugerechnet. Hauptgrund dafür ist nicht die Meereshöhe, sondern vor allem die äusserst steile Hanglage», erklärt Matthias Meier. Und das unwegsame Gelände erfordert bei der Bewirtschaftung viel Handarbeit – gerade beim Heuen oder dem Abtransport des Grases ist jede Unterstützung willkommen.

Entsprechend erleichtert sind die Eltern, Linus (62) und Annerös Meier (62), dass ihr Sohn mit seiner Familie jetzt direkt neben ihnen sowie seiner Grossmutter Helena (87) wohnt und rasch vor Ort ist. «Für uns ist es eine grosse Entlastung. So können wir die Arbeiten auf dem Betrieb deutlich einfacher organisieren», sagt Mutter Annerös und lacht: «Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten!» Und nicht zuletzt geniesst sie es, dass ihre Enkel stets in der Nähe sind: «Das bereitet uns grosse Freude – mit den zwei quirligen Buben läuft immer etwas.»

Hilfe für Schweizer Berggebiete

Die Coop Patenschaft für Berggebiete ist eine Non-Profit-Organisation, die zur Coop-Gruppe gehört. Mit unterschiedlichsten Projekten trägt sie dazu bei, die Existenzgrundlagen der Bergbevölkerung zu verbessern und die Arbeitsplätze in den Berggebieten zu erhalten. Allein im Jahr 2021 unterstützte die Patenschaft 154 kleine und grosse Projekte mit 5,2 Millionen Franken. In diesem Jahr feiert die Coop Patenschaft für Berggebiete ihr 80-jähriges Bestehen.