Vier moderne Indianer

Eine Kindergruppe verbrachte erlebnisreiche Lagertage in Braunwald. Zwar spielte das Wetter nicht mit, aber das trübte die Stimmung nicht.



Wie die amerikanischen Ureinwohner: Die vier kleinen Indianer im Tipilager in Braunwald (Bild: zvg)
Wie die amerikanischen Ureinwohner: Die vier kleinen Indianer im Tipilager in Braunwald (Bild: zvg)

Vier moderne Indianer, ausgerüstet mit Pfeil und Bogen, sitzen im Schatten eines Baumes und leiden unter grossem Hunger. Sie sind vor die Wahl gestellt, ob sie in die Fabrik arbeiten gehen, oder ob sie, wie sie es früher taten, einen Bison jagen sollen. Sie entscheiden sich für letzteres, obwohl sie wissen, dass das illegal ist. Der Häuptling bricht mit seinen Jägern auf. Schon bald sichten sie die Herde und erlegen ein prächtiges Tier. Doch nun werden sie von Weissen verfolgt und angegriffen. Ein Jäger wird gefangen genommen. Das lassen sich die mutigen Indianer nicht gefallen und wollen ihren Bruder so rasch als möglich wieder befreien. Dies gelingt ihnen nur mit vorsichtigem Anschleichen und anschliessendem Verhandeln.

Waldtheater

Diese Geschichte prägte die Lagerwoche und inspirierte auch das Waldtheater, das am letzten Tag auf dem Programm stand. Der selbstgebaute Bogen, der geschnitzter Pfeil und der gefilzte Köcher dienten den Kindern als Requisite. Das Theater im Freien war sehr beliebt. Die Kinder verwendeten den ganzen Tag, sich eine Geschichte auszudenken, den Austragungsort zu bestimmen und die Kostüme aus Naturmaterialen herzustellen.

Organisiert vom WWF Glarus, haben elf Kinder dieses Jahr eine Woche in Braunwald im Tipilager verbracht. Drei Leiterinnen und Leiter – Didier Moser, Andrea Schneider und die Schreibende – haben mit den Kindern die Welt der Indianer neu entdeckt.

Wandertag

Am Mittwoch war Wandertag. Es ging rüber zur Alp Bösbächi. Auf dem Weg dorthin sichteten die Kinder einige Spuren von wilden Tieren und hören "d Mungge" pfeifen. Die meisten Kinder haben noch nie gesehen, wie Käse hergestellt wird. 1000 Liter Milch werden jeden Tag über eine Leitung in das "Käsekessi" eingelassen. Dies ergibt täglich zehn frische, neue Glarner Alpkäse. Die Vorführung war sehr spannend - und auch fein.

Trotz leidigem Wetter war die Stimmung gut. Die Tage vergingen wie im Fluge. Und schon stellte sich die Vorfreude aufs nächste Jahr ein.