Vierzigjähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Bosak

Pius Bosak, Pfarrer in Näfels feiert mit seiner Pfarrei und Kirchgemeinde das vierzigjährige Priesterjubiläum in einem würdigen Festgottesdienst. In diesem Rahmen erfuhren die Anwesenden viel persönliches aus dem Leben und Wirken des Jubilaren. Als Hauptzelebrant wirkte Bruder Hans. Die Schüler/Innen des RU, begleitet von den Katechetinnen, sowie der Kirchenrat überbrachten die besten Grüsse und den herzlichsten Dank im Namen der Pfarrei und Kirchgemeinde.



Pfarrer in Näfels feiert mit seiner Pfarrei und Kirchgemeinde das vierzigjährige Priesterjubiläum (bilder; Monserrat Rico)
Pfarrer in Näfels feiert mit seiner Pfarrei und Kirchgemeinde das vierzigjährige Priesterjubiläum (bilder; Monserrat Rico)

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch Niklaus Stengele (Orgel), Helena Noser (Blockflöte) und das Alphornduett Roman und Christof Hauser.

Im Zeichen der Sonne

Den festlichen Gottesdienst bereicherten Schulkinder, die in den Religionsunterricht besuchen: mit den Strahlen einer selbst gebastelten Sonne erläuterten sie die vielfältigen Tätigkeiten unseres Pfarrers. Die Messe wurde von Bruder Hans mit Begleitung von Vikar Sebastian Thayyil, Kaplan Fäh, Diakon Niggli und als Hauptperson Pfarrer Bosak zelebriert und von Niklaus Stengele (Orgel), Helena Noser (Blockflöte) sowie Roman und Christoph Hauser (Alphorn) musikalisch umrahmt.

Da Pfarrer Bosak einige Tage abwesend sein wird und als grosser Blumenliebhaber bekannt ist, wurde er von seinen Religionsschülern mit „langlebigen“ sehr persönlich gestalteten selbstgebastelten Papierblumen überrascht. Die Präsidentin des Kirchenrates, Daniela Gallati, überreichte im Rahmen einer Dankesrede Pfarrer Bosak eine Jubiläumskerze.

Werdegang des Jubilaren

Sichtlich gerührt bedankte er sich in der Kirche nach dem Gottesdienst bei den zahlreichen Gottesdienstbesuchern für ihre Teilnahme an seinem Jubiläum. Er erzählte, wie er den Weg gefunden hat, Priester zu werden. Ursprünglich nahm er nämlich ein Psychologiestudium auf, schrieb sich aber noch im ersten Studienjahr in Theologie ein und wollte – ganz zum Missfallen seiner Eltern, Priester werden. Er trat in den Dominikanerorden ein.

Nach dem Skifahren verlor Pfr. Bosak für drei Jahre seine Stimme. Dies war sein Schlüsselerlebnis! An ein Festhalten am Ziel, Priester zu werden, konnte unter diesen Umständen nicht mehr gedacht werden. In der Zeit, während er stumm war, widmete er sich ganz der theologischen Wissenschaft. Plötzlich jedoch kam seine Stimme wieder zurück, was ihn dazu bewog, doch noch die für den Priesterberuf notwendigen Kurse und Abschlüsse eilig nachzuholen. Am 13. Juni 1970 wurde Pius Czeslaw Bosak zum Priester geweiht. Im damaligen kommunistischen Polen war dies ein sehr mühseliger Weg, den er gewählt hatte. Priester wurden beobachtet und verfolgt. Selbst seine Eltern hatte keine Freude an seiner Berufung – bis zu ihrem Tod.

Später wurde er von der polnischen Regierung als „persona non grata“ eingestuft und ausgewiesen: er bekam seinen Pass mit einer Ausreisebewilligung ohne Rückreisebewilligung ausgehändigt. Er kam nach Deutschland, von Deutschland ins Tessin, vom Tessin nach Cazis in Graubünden und schliesslich von Cazis nach Näfels. In Näfels habe er sehr grosse Herzlichkeit erfahren.

Ein roter Faden begleitet ihn durch sein Leben: die wissenschaftliche Arbeit. Er hat inzwischen siebzehn Bücher verfasst, alle bis auf zwei in Polnisch. Das siebzehnte Buch ist in den letzten Tagen erschienen.Mit einem enthusiastischen Halleluja schloss er seine Dankesrede ab.

Anschliessend labten sich die Gottesdienstbesucher vor der Kirche an einem Apéro. Dieser gelungene Anlass bleibt Pfarrer Bosak und seiner Gemeinde bestimmt in positiver Erinnerung