Volksschulverordnung 2. Lesung

Die Landräte konnten sich in den letzten Tagen intensiv über die grosse Arbeitsbelastung der Lehrpersonen durch die Medien informieren. Der Kanton Glarus könnte heute wiederum eine schweizweite Vorreiterrolle durch das Senken der Pensen der Lehrpersonen spielen. Der LGL ist überzeugt, das dient der Qualitätsentwicklung an Glarner Schulen – für Schüler und Lehrpersonen gleichermassen.



Der LGL fordert vom Landrat eine Entlasstung aller Klassenlehrer. (Bild: jhuber)
Der LGL fordert vom Landrat eine Entlasstung aller Klassenlehrer. (Bild: jhuber)

Wir fordern daher die Landräte auf, in der zweiten Lesung der Volksschulverordnung die Unterrichtspensen für Klassenlehrpersonen der ganzen Volksschule um eine Lektion zu reduzieren. Wir fordern keine Arbeitszeitreduktion, sondern die Voraussetzung für die Aufgabenerfüllung eines Klassenlehrers. Ein erster Schritt, um den Bildungsanspruch der Glarner Kinder und Jugendlichen Ernst zu nehmen.
Was heute unbestritten als Belastung der Klassenlehrpersonen an der Sek I anerkannt wurde, gilt für die gesamte Volksschule. Die Ergebnisse der Arbeitszeiterhebung des LCH attestieren die gleich hohe – zu hohe – Arbeitsbelastung für alle Sekundar- und Primarschul-Lehrpersonen. Ausschliesslich den Klassenlehrpersonen diese Reduktion zu gewähren, unterstützt der LGL, da auch er sich bewusst ist, dass die grösste Belastung bei ihnen liegt. Wirtschaftliche Aspekte lassen derzeit sicher nicht mehr zu.

„Wenn Vollzeit-Lehrpersonen während der 39 Schulwochen auf jeweils über 50 Stunden kommen, dann wird das eben rasch zum Qualitätsproblem. Denn die Kernleistung Unterrichten verlangt eine geistige und körperliche Präsenz, die so fast nirgendwo abverlangt wird. Wer’s nicht glaubt, soll das mal selbst versuchen. Und zwar mit dem ganzen Drum und Dran: Das Doppelte dieser Lektionenzeit vor- und nachbereiten, den Lehrplan studieren und das Wochenprogramm überprüfen, zum Tagesabschluss noch 20 Aufsätze verstehend lesen, gemachte Fehler nicht nur anstreichen, sondern auch noch begreifen, welche Art Schwierigkeit da nicht gemeistert wurde, damit übermorgen nochmals daran gearbeitet werden kann. Zwischendurch ein paar Sitzungen im Team, Besprechungen mit Eltern, der Schulischen Heilpädagogin und dem Informatikbeauftragten. Zeugniseinträge machen und für die Jugendanwaltschaft einen Bericht schreiben. Nachschlagen, wie das genau war mit der Entstehung des Sonderbundkriegs und weshalb die Eins keine Primzahl ist,“ meint dazu Anton Strittmatter, Pädagogische Arbeitsstelle LCH.