Vom Ernsteinsatz zum Berufswechsel

Albrecht Roth hat im November 2020 nicht geahnt, was der Ernsteinsatz im Kantonsspital Glarus (KSGL) aus seinem Leben macht. Als Angehöriger des Zivilschutzes unterstützte er das Spitalpersonal während der zweiten Covid-19-Welle. Roth wurde durch diesen Einsatz ein neues Fenster in seinem beruflichen Leben geöffnet.



Als Zivilschützer zum Pflegeberuf gekommen: Albrecht Roth • (Foto C. Schwitter)
Als Zivilschützer zum Pflegeberuf gekommen: Albrecht Roth • (Foto C. Schwitter)

Obwohl der Wissens- und Erfahrungsunterschied gross war, konnten die Zivilschützer bei ihrem Einsatz einige Aufgaben übernehmen, zu denen sie während ihren Wiederholungskursen ausgebildet wurden. Die Wertschätzung war gross und die Zusammenarbeit von Anfang an harmonisch. 

Nach seinen bisherigen beruflichen Stationen in verschiedenen Branchen bedeutete die Arbeit im Kantonsspital Neuland für Albrecht Roth. Sein Einsatz unterschied sich von den anderen Zivilschützern, da er insgesamt 60 statt nur 10 Tage Dienst leistete. Dadurch erhielt der 25-Jährige einen vertieften Einblick in den Spitalalltag: Er wurde bei der Patientenaufnahme eingesetzt, führte neue Zivilschützer für deren Einsatz ein und konnte durch seine freundliche und zuvorkommende Art schnell eine persönliche Bindung zu den Covid-19-Patienteninnen und Patienten aufbauen.

Schwierige Momente

Die Momente im Spital waren nicht immer einfach. Am schlimmsten sei es gewesen, wenn Betroffene im Sterben lagen und sich nicht mehr vom Virus erholen konnten: «Das Schlimmste ist, wie es mit den Covid-Patienten zu Ende geht». Dann wurde es Roth besonders klar, wie wichtig die Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen sind. Im Spitalalltag werden sie besonders strikte eingehalten: das stete Einhalten des Sicherheitsabstands und Tragen von FFP2-Schutzmasken sowie die permanente Desinfektion von Händen und Körper. Die Schutzanzüge und -handschuhe wurden jeweils in einem detaillierten Ablauf an- und ausgezogen. Eine Abweichung von diesem Prozess könnte schwere gesundheitliche Folgen verursachen – bei Roth, beim Spitalpersonal, vor allem aber auch bei Patienteninnen und Patienten. Sämtliche im Kantonsspital Glarus eingesetzten Zivilschützer wurden während ihres Einsatzes negativ auf Covid-19 getestet. 

Ein nachhaltiger Einsatz

Die Tätigkeit im Spital gefiel Albrecht Roth so gut, dass er mittlerweile seinen Beruf in der Eventbranche beendet- und ein dreimonatiges Praktikum im Kantonsspital Glarus begonnen hat. Er möchte sich zum Pflegeassistenten ausbilden lassen. Albrecht Roth freut sich auf die kommenden Wochen und Monate und wird noch lange auf seinen Zivilschutzeinsatz im Kantonsspital Glarus zurückblicken.