Vom Grossraumbüro in die Glarner Natur

Für einen Tag tauschten die Mitarbeiter der Oliver Wyman Group ihren klimatisierten Büroplatz in Zürich Enge mit der Alp im Mühlebachtal. Im Rahmen eines Freiwilligentages halfen die rund 25 Männer und Frauen gegen die Vergandung der Weiden. Ein Einsatz, der für Standortförderer Hans Peter Spälti durchaus Schule machen darf.



was sie erwartet. Andi Lienhard gibt erste Instruktionen ... ..bevor es dann an die einzelnen Arbeitsposten geht. Der Chef packt selbst an: Geschäftsführer Stefan Jaecklin zeigte sich als gutes Vorbild. Nach der grossen Leistung wartete die richtige Stärkung auf die Freiwilligen ... ... zubereitet von den Teilnehmern des Arbeitslosenprogramms AVOI.
was sie erwartet. Andi Lienhard gibt erste Instruktionen ... ..bevor es dann an die einzelnen Arbeitsposten geht. Der Chef packt selbst an: Geschäftsführer Stefan Jaecklin zeigte sich als gutes Vorbild. Nach der grossen Leistung wartete die richtige Stärkung auf die Freiwilligen ... ... zubereitet von den Teilnehmern des Arbeitslosenprogramms AVOI.

Eine ungewohnte Umgebung für die Mitarbeiter der Oliver Wyman Group aus Zürich. Statt in einem klimatisierten Büro vor dem Computer oder am Telefon zu sitzen, hatten sie plötzlich Sägen oder Schaufeln in der Hand; und dies alles auf gut 1300 Meter Höhe. Im Rahmen eines Freiwilligentages arbeiteten die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Alp im Mühlebachtal ob Engi. Ziel des Einsatzes war der Vergandung der Wiesen entgegenzuwirken. Konkret hiess das für die Städter Bäume zu fällen oder Steine und Holz aus dem Weg zu schaffen. Die Älpler und weiteres fachkundiges Personal zeigten den motivierten Freiwilligen, wie die Werkzeuge richtig zu handhaben sind oder legten bei der Kettensäge gleich selber Hand an. Die ungewohnte Tätigkeit machte dabei sichtlich Spass, auch wenn gegen Ende eine deutliche Erschöpfung eintrat. Die ungewohnte körperliche Betätigung forderte ihren Tribut, gab aber andererseits das befriedigende Gefühl «etwas geleistet zu haben». «Es war sicher sehr anstrengend, hat aber auch riesig Spass gemacht», war das Fazit nicht nur einer Freiwilligen.

Schweiss und regennass

Dass Arbeit in der freien Natur nicht immer eitel Sonnenschein ist, merkten die Frauen und Männer auch am Wetter. Bereits bei der morgendlichen Besammlung öffneten die Wolken ihre Schleusen. Zwar hielt sich während des Einsatzes der Niederschlag anständigerweise zurück, aber auch die Sonne glänzte an diesem Freitag vornehmlich mit Abwesenheit. So sollten sich die Mitarbeiter den Rat von Stefan Elmer, Wirtschaftsförderung des Kantons Glarus, zu Herzen nehmen, dass sie doch wieder ins Glarnerland zurückkehren sollen, um auch seine Sonnenseiten kennenzulernen. Er dankte zudem für den grossen und wichtigen freiwilligen Einsatz, der jeder von ihnen hier leistet. Ein wichtiger Beitrag für die alpine Landwirtschaft, aber auch für den Tourismus. «Das grösste touristische Kapital, das wir haben, ist die wunderschöne Natur.»

Kurzfristige Planänderung

Das Wetter stellte auch den Organisator Andi Lienhard auf eine grosse Probe. Denn eigentlich wäre der Einsatz im Krauchtal auf der Alp Riseten geplant gewesen. «Einen Teil der Strasse hat es Anfang der Woche weggeschwemmt. So mussten wir eine Alternative suchen.» Die flächenmässig grösste Gemeinde der Schweiz bietet auch im Bereich Alpen eine grosse Auswahl an Möglichkeiten.

Jagd nach Teambildung

Dass die Oliver Wyman Group gerade Glarus Süd für ihren Einsatz ausgewählt hat, hat auch mit Natur zu tun. Der Geschäftsführer Stefan Jaecklin ist passionierter Jäger und hat über dieses Hobby Andi Lienhard kennengelernt. «Als ich die Idee für den Freiwilligentag hatte, fragte ich Andi an, ob er mir helfen könne.» Mit dem Einsatz im Mühlebachtal sei alles wie gewünscht aufgegangen. Neben der sinnvollen Betätigung, haben sich meine Kolleginnen und Kollegen von einer anderen Seite und in einem ungewohnten Umfeld kennenlernen können. Die Organisation des Anlasses leistete dabei vornehmlich das AVOI Niederurnen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Glarus Süd. Auch die Verköstigung durch Glarner Spezialitäten wurde durch Personen aus dem Arbeitslosenprogramm AVOI geleistet. Der Transport von und zur Talstation Matt-Weissenberge wurde von den Autobetrieben Sernftal übernommen.

Darf Schule machen

Der Standortförderer von Glarus Süd, Hans Peter Spälti, dankte den Männern und Frauen für den grossen Einsatz, den er als Gruppenleiter ganz persönlich in Augenschein nehmen konnte. Für die Gemeinde sieht er diesen Tag als Pilotprojekt, das durchaus Schule machen kann. «Wir haben viele schöne Alpen, die sich für solche Einsätze eignen.» Auch die Nähe zum Grossraum Zürich könnte diese Art von «Volunteer Day» im südlichsten Teil des Glarnerlandes für weitere Firmen und Unternehmen interessant machen. «Neben der körperlichen Betätigung, möchten wir den Menschen aber auch die Schönheit unseres Kantons näherbringen.» Möglichkeiten hierfür gäbe es zum Beispiel mit dem Besuch einer Käserei. Für einen vielleicht weniger schweisstreibenden Besuch im Glarnerland.