Vom Matterhorn zum Tödi

Nach Jahren im Flachland erprobten Erika und Jürg Lauffer das Leben und Arbeiten in der Bergwelt von Zermatt, was der Eglisauer Jürg von dann an nicht mehr missen konnte. Und so zogen sie vor zwanzig Jahren vom Schweizer Markenzeichen, dem Matterhorn, hin zu „unserem“ prächtigen Tödi.



Das Schwarzwälder-Trio „Wildwexel“ mutierte durch die Teilnahme von „Trompeten-Sigi“ und einem zweiten Akkordeonisten kurzfristig zu einem Quintett. (Bild:rzweifel)
Das Schwarzwälder-Trio „Wildwexel“ mutierte durch die Teilnahme von „Trompeten-Sigi“ und einem zweiten Akkordeonisten kurzfristig zu einem Quintett. (Bild:rzweifel)

Plauscholympiade bei fetziger Musik

Bei prächtigem Wetter rundherum war nur der Tödi von Föhnwolken umhüllt, als am vergangenen Sonntag der 121. Geburtstag des Kurhauses und das 20-jährige Jubiläum der Familie Lauffer als Gastwirte auf Obbort zusammen mit vielen Gästen weit über den Kanton hinaus gefeiert wurde. Mit viel Kreativität wurde eine Plauscholympiade als Herausforderung an die Geschicklichkeit der kleinsten Gäste bis hin zu den Grosseltern organisiert. Punktgenaues Zielen mit Pfeil und Bogen oder Werfen von Putzbesen durch ein Heugatter-Viereck und noch auf oder in viele weitere aussergewöhnliche Gefässe bewältigten drei Gäste hervorragend, so dass ihnen ein verdienter Preis übergeben werden konnte. Bei den fetzigen Klängen des Trios „Wildwexel“ aus dem Schwarzwald, kurzfristig erweitert durch den weitherum bekannten „Trompeten-Sigi“, erholten sich alle olympischen Teilnehmer rasch wieder von den Anstrengungen.

Vom Kurhaus zum Berggasthaus

Im Sog der erfolgreichen Zeiten des Schwefelbades Stachelberg entschied sich die Bauernfamilie Thut-Zweifel 1886 in der Abgeschiedenheit hoch über dem Tierfehd für weniger gutbetuchte Gäste eine Luft- und Molkenkuranstalt zu eröffnen. Bis zur Uebernahme des „Kurhauses Obbort“ durch das Ehepaar Lauffer vor zwanzig Jahren hatten sich nur wenige Veränderungen ergeben, wie beispielsweise der Bau des Dependance-Gebäudes 1896 und die Erschliessung durch eine Strasse im Jahr 1967. Dank den vielfältigen handwerklichen Fähigkeiten von Jürg Lauffer und durch den unermüdlichen Einsatz von Erika als Gastwirtin ist aus dem Kurhaus ein in allen Belangen einmalig schönes Berggasthaus entstanden, wo die Atmosphäre des ehemaligen Kurhauses nahtlos in neuzeitliche Einrichtungen übergeht. Doch was bis heute über all die Jahre unverändert geblieben ist: nach wie vor wird auf dem Holzherd gekocht und wer einmal eine Holzofenrösti gekostet hat, wird davon träumen, an diesem wunderschönen Ort bald wieder einmal einzukehren.