Vom Quellschacht bis zur komplexen Anlage

Die Firma Etertub ist nach der Beendigung des Neubaus in Bilten eingezogen und unterdessen voll eingerichtet. Das Geschäft läuft gut, und die Verantwortlichen sind am Aufbau von Stützpunkten im europäischen Alpenraum.

 



Innovativ: Geschäftsführer Peter Aepli hat Pläne für die Ausweitung des Unternehmens. (Bild: ihunold)
Innovativ: Geschäftsführer Peter Aepli hat Pläne für die Ausweitung des Unternehmens. (Bild: ihunold)

Geschäftsführer Peter Aepli spricht von der Etertub-Farbe Blau. Die ist unübersehbar: in der riesigen, 70 Meter langen, 25 Meter breiten und neun Meter hohen Produktionshalle, in den daran anschliessenden Büros, im Marktauftritt und in den Produkten selber. Denn das Thema von Etertub ist das Trinkwasser. «Bei uns ist nicht das Bereitstellen von Wasser in genügender Menge das Hauptproblem, sondern die Wasserqualität», sagt Aepli. Etertub engagiert sich in der Vorfabrikation von Quellschächten, Brunnenstuben, Armaturenschächten, Entkeimungsanlagen, Langsamsandfiltern und Reservoiren bis zur komplexen Anlage. Diese Trinkwasserbauwerke werden aus Polyethylen hergestellt, ein Werkstoff, der bezüglich Hygiene, Festigkeit und Langlebigkeit höchste Ansprüche erfüllt. Die Angestellten arbeiten genau so wie ein Schreiner - nur, dass am Schluss geschweisst wird. Mächtige schwarze Rohre mit blauer Innenhülle sind das auffälligste Produkt. «Wenn unsere Anlagen mit sauberem Trinkwasser gefüllt sind und sich das Licht darin spiegelt, sieht das phantastisch aus», sagt Aepli.

Sanieren mit Klick-System

Vorfabrikation sei der eine Sektor. Beim zweiten gehe es um die Erneuerung alter Trinkwasserspeicher, erklärt der Geschäftsführer. Etertub bietet ein verblüffend einfach zu montierendes Auskleidungssystem für die Innensanierung von Behältern an. In Blau selbstverständlich. Das seit vier Jahren erhältliche Produkt heisst Etertub-aqua und wurde in Zusammenarbeit mit Agru Kunststofftechnik entwickelt. Dank dem Klick-System zwischen bestehender Konstruktion und Innensanierung ist gewährleistet, dass allenfalls von aussen eindringendes Sickerwasser abfliessen kann. Die vier Millimeter dicke, auf der Rückseite mit Noppen versehene Polyethylen-Matten werden von einer zwei Meter breiten Rolle bezogen. Was daraus entsteht, ist beeindruckend. Etwa die fünf gewölbeartigen Wasserkammern der Stadtwerke Bregenz aus dem 19. Jahrhundert. Sie weisen ein Gesamtvolumen von 1500 Kubikmetern auf. Da sie sanierungsbedürftig waren, wurden sie mit Etertub-aqua ausgekleidet" zu einem massiv geringeren Preis als mit einer herkömmlichen Lösung.

Aufträge im In- und Ausland

Seit über 40 Jahren erarbeitet Etertub innovative und individuelle Lösungen, die bei der Planung anfangen und beim Unterhalt enden. Vorerst war die Produktion in der Eternit integriert. Nach der Einstellung der Rohrproduktion im Jahr 1997 wurde die Firma Etertub als Tochtergesellschaft gegründet, Ende 2003 wurde sie von Peter Aepli und Remo Pedron zusammen mit der Firma Hawle Armaturen AG übernommen. Vor vier Jahren konnte in der Nähe von Graz ein Tochterunternehmen gegründet werden. Primär für den österreichischen Markt, aber auch für angrenzende Ostländer. So konnten in der Slowakei etliche Reservoire saniert werden. Vor zwei Jahren wurde in Nizza ein Verkaufsbüro eröffnet, das von der Schweiz aus geführt wird. Aepli spricht von guten Aufträgen im In- und Ausland. Besonders freute ihn jener für die Sanierung des Trinkwasserreservoirs auf dem Flughafen von Nizza. «Dieser Auftrag wird in Frankreich andere nach sich ziehen», ist Aepli überzeugt.

Knowhow hier, Lizenzen im Ausland

Momentan sei man daran, in Deutschland in der Nähe von Köln eine weitere Aussenstelle aufzubauen. «Unser Ziel ist es, hier in Bilten die Technik, die Entwicklung und die Qualitätssicherung samt Marekting zusammenzuführen», erklärt Aepli. In Bilten werde für die Schweiz, das Tirol, für Vorarlberg und den süddeutschen Raum produziert. Im Ausland wird nach unseren Plänen in Lizenz produziert. «Wenn wir von hier aus für eine Anlage in Hamburg produzieren müssten, käme das viel zu teuer», hat Aepli die Rechnung gemacht. Die Pläne werden im 3-D-Verfahren für die gesamten Anlagen, aber auch für jedes kleinste Teilstück angefertigt: für Leiterhaltungen, Böden, Einläufe, Ausläufe, Stutzen. Momentan beschäftigt das Unternehmen 16 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Vor allem der Aussendienst werde gegenwärtig ausgebaut. Der Bürotrakt ist so angelegt, dass er bei Bedarf jederzeit aufgestockt werden kann.