Vom wundervollen letzten Linthal-Wochenende

Die Tage sind gezählt, die neuen Mieter «meiner» Wohnung im ehemaligen Bad Stachelberg-Hotel haben an diesem Wochenende die ersten Sachen auf den Dachboden gebracht und auch meine Möbel sind gewandert – vom hintersten Ende des Zigerschlitzes in den Kanton Zug. Nun es ist an der Zeit, einfach mal danke zu sagen. Danke für zwei Jahre und sechs Monate Leben im Kanton Glarus.



Vom wundervollen letzten Linthal-Wochenende

Was war das doch für ein wunderschönes letztes Wochenende mit eigener Bleibe in Linthal. Als ob es ein Abschiedsgeschenk gewesen wäre, startete der Glarner Kultursprinter Samstagmorgen am Zürcher Hauptbahnhof und fuhr bis nach Linthal. Mit einem Extrabus und Eveline Hasler ging es dann sogar noch ins Thierfehd – dem Ort, zu dem es mich in den letzten Jahren immer wieder zog, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Mein Lieblingsberg im Glarnerland ist nicht der Tödi, auch nicht der Glärnisch oder der faszinierende Kilchenstock, nein: Mein Lieblingsberg ist die Selbsanft und von genau diesem Berg erzählte Eveline Hasler im Hotel Tödi. Ein Moment, in dem mir klar wurde: Es ist Zeit, einfach mal danke zu sagen.

Danke an den Föhn, die Glarner und die «steilsten Berge Europas»

Doch wo fängt man da nur an? Zwei Jahre und sechs Monate zuhinterst im Glarnerland – mit Höhen und Tiefen, mit Menschen, die Spuren im Leben hinterlassen und einer sagenhaft anmutigen Natur. Danke wohl zu allererst einmal an einen der ältesten Glarner ... «Kennst du schon die beiden ältesten Glarner?» – Zu gut kann ich mich noch an das erste Gespräch mit Annemarie Bettiga erinnern, in dem sie mir unter anderem vom Föhn erzählte. Neben ihr – Andrea Bettiga, unser Landammann. Einer,der mir doch so einige Male vor die Kamera lief und zugegebenermassen auch der erste Politiker, den ich so persönlich kennenlernen durfte. Von den Bettigas über die Braunwaldbahnangestellten, die doch an so einigen Tagen und Nächten für ein Gespräch herhalten mussten.

«Danke, auch wenns bei euch im Winter zieht»

So waren sie während meiner gesamten Glarner Zeit meine direkten Nachbarn und daher auch hier einfach mal: Danke. War schön mit und bei euch (auch wenns in eurer Verladehalle im Winter mächtig zieht ...) und merci für all die vertrauten Stunden, Momente, in denen man Sorgen und Freude teilen konnte. Danke an den Föhn für all die wundervollen Bilder und beeindruckende Winde, die ich in den letzten Jahren hier zuhinterst im Zigerschlitz erleben durfte und danke an glarus 24 für die Veröffentlichung jeglicher Texte, dass ihr nie an meinem Stil herumkritisiert habt und auch die 1. -April Medien-Ente zur neuen Volksinitiative zur Abschaffung des Sommerzeitgesetzes genommen habt. Und danke natürlich auch an die Bettigas für all die Einladungen und immer wiederkehrenden lieben Worte.

Danke für die gemeinsamen Momente

Von den Elmer Sportbahnen über Braunwald ins Klöntal und an den Walensee – überall verteilt sind Menschen, an die ich gern auf meinem neuen Balkon mit Blick über Zug zurückdenke und die einige Glarner Momente zu etwas Besonderem machten. Der lange Hans und die Rösli aus Elm, der Franz Schumacher und der Markus Zweifel aus Braunwald, der Freddy und die Pia aus Diesbach, der Fridolin aus Rüti, die Els und die Vogels aus Glarus ... Und das sind nur ganz wenige der Menschen, die das Glarnerland zu etwas Besonderem machen. Danke auch an Gaby Ferndriger und Hansruedi Frey, die einen der drei letzten Glarner Kultursprinter von Zürich bis nach Linthal schickten und das mit einer der wundervollsten Schriftstellerinnen, die es auf der ganzen weiten Welt gibt.

Von einer beeindruckenden Schriftstellerin

In zwölf Sprachen wurden ihre Bücher bisher übersetzt, der Wikipedia-Eintrag ist lang, mit ihren 81 Jahren heizt sie dem Glarnerland Tourismus noch ganz schön ein: Eveline Hasler, eine Frau, die einfach Spass macht und mit ihren Büchern erreicht, dass einiges nie in Vergessenheit gerät. An meinem letzten Linthal-Wochenende konnte ich nun zum ersten Mal an ihrem Tisch sitzen und mehr über sie erfahren. Vielen Dank auch hier an Eveline Hasler, eine Schriftstellerin aus Leidenschaft, die mein letztes Linthal-Wochenende unvergesslich werden liess und mit der es vielleicht ja eines Tages kulturzytmässig weitergeht: Danke an Els Baeschlin und Nicolas Ferndriger für den sehr unterhaltsamen Zug-Nachhilfeunterricht zum iPod, selten so gelacht und das ist doch etwas, für das man sich gar nicht genug bedanken kann. Und danke natürlich besonders auch an Hansruedi Frey für die Realisierung einiger Ideen und Anregungen.

Und danke für ein Leben im Bad Stachelberg

Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch noch schnell bei meinem Vermieter Hanspeter Odermatt für die zwei Zimmer einer riesigen 5-Zimmer-Wohnung. Nach meiner Trennung gab er mir, meinem Hund und meinen beiden Katzen die Möglichkeit, sehr günstig zwei einer insgesamt 5-Zimmer-Wohnung zu mieten, die er zuvor wahnsinnig schön saniert hatte. Danke, dass ich meine letzten Glarner Monate mit Blick auf die Selbsanft in dieser Traumwohnung so geniessen konnte und alles Gute auch den beiden neuen Mietern, die durch ein drittes Leben bald noch den Spielplatz hinter dem Haus füllen werden.