Von den Sarganserland Musikanten musikalisch ins neue Jahr 2023 begleitet

Wow, das war ein Auftakt nach Mass ins noch jungfräuliche Jahr 2023. Mit einem brillanten musikalischen Feuerwerk starteten die Sarganserländer Musikanten am späten Neujahrsnachmittag in der Aula der Kantonsschule in Glarus vor einem zahlreichen Publikum und im Rahmen eines Benefizkonzertes traditionell ins neue Jahr. Der Erlös aus der diesjährigen Veranstaltung geht wie immer an eine caritative oder wohltätige Institution. In diesem Jahr darf die Institution «Alzheimer Glarus», deren Angebote Präsidentin Margreet Vuichard charmant und detailliert vorstellte, von diesem Erlös profitieren.



Impressionen vom begeisternden Benefizkonzert in der Aula der Kantonsschule in Glarus (Bilder: hasp)
Impressionen vom begeisternden Benefizkonzert in der Aula der Kantonsschule in Glarus (Bilder: hasp)

Alzheimer Glarus unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen und erleichtert ihnen den Zugang zu spezifischen Angeboten. Als Fachorganisation sensibilisieren sie die breite Bevölkerung zum Thema Demenz, damit Ängste und Vorurteile abgebaut werden können.

Musik mit Herz auf allerhöchstem Level

Fast zwei Stunden lang erfreute die 20-köpfige Blasmusik-Formation aus dem Sarganserland unter der bewährten musikalischen Leitung von Dirigent Patrick Gründler ihr bestens gelauntes Publikum mehrheitlich mit typisch böhmisch-mährischer Blasmusik, schmissiger Marschmusik, Polkas, Schnellpolkas und begeisternden Soloauftritten. Durch das hervorragend gestaltete Musikprogramm führte einmal mehr mit Witz und Charme der Bündner Moderator mit absolut unverfälschtem Churer Dialekt Terzo Paganini. Mit dem Konzertmarsch «Bohemia», komponiert vom 64-jährigen Augsburger Komponisten und Arrangeur Kurt Pascher, legten die Sarganserländer Musikanten den Funken für das nachfolgende, begeisternde und dem Publikum nachhaltig in Erinnerung bleibende musikalische Feuerwerk. Es folgten Kompositionen wie die Konzert-Polka «Auf zur Mucke» von Wolfgang Vetter-Lohre, die Polka «Musikanten Freundschaft» von Franz Waltz, «Verträumtes Flügelhorn» von Adam Hurde, traumhaft schön vorgetragen von Hannes Jung am Flügelhorn. Die nachfolgende «Perger-Polka» ist eine Hommage von Komponist Kurt Gäble an die oberösterreichische Stadtkapelle Perg, der Kurt Gäble sehr verbunden ist. Ein weiteres Highlight war die leicht amouröse Komposition für zwei Klarinette «Un paio di radici nell’amore», hervorragend und perfekt vorgetragen von den beiden Klarinetten-Virtuosen Martin Bertsch und Walter Morf. Bei der nächsten Komposition «Elektromeister» stand der Komponist Sepp Leitinger vermutlich unter Strom, als er dieses Werk schuf. Auf jeden Fall widmet er diese flotte und spritzige Polka im böhmischen Stil allen Elektromeistern.

Der zweite Teil des Neujahrskonzerts startete mit der Polka «Goldener Oktober», komponiert von Michael Klostermann. Der Monat Oktober hat etwas mit «Reife» zu tun. Das Saatgut erreicht seine volle Pracht und nun kann der Bauer endlich die Früchte seiner Arbeit ernten. Auch musikalisch gibt es eine Reifezeit, die man an «ausgereiften» Melodien erkennen wird. Die Polka «Goldener Oktober» trägt diese Kraft und Reifezeit in sich. Sie entfaltet ihre Wirkung durch die ruhige, aber ständig nach vorne drängender Melodik, die wiederum eine reife Vortragsgestaltung der Ausführenden verlangt. Es folgte die Marsch-Polka «Der Berg ruft» von Komponist Alexander Pfluger. «Der Berg (g)ruft» ist eine Marsch-Polka für Blasorchester. Mit dem nächsten Stück «Boy Mozart» arrangierte Pavel Burres eine eigenwillige Komposition, die als Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart gilt. Franz Gerstbrein Polka «Nepomuk» zählt zu den schönsten böhmischen Polkas. Diese widmetet der Komponist zu Ehren des böhmischen Landespatron Johann von Nepomuck, genannt der Brückenheilige. Den offiziellen Schlusspunkt des sensationellen Benefiz-Neujahrskonzertes 2023 bildetet die Polka «Ehrenwert» von Martin Scharnagel. Diese neue konzertante Polka verbindet meisterhaft Elemente der traditionellen Blasmusik mit Einflüssen aus Sinfonik und Pop.

Standing Ovations und Radetzky-Marsch

Die Standing Ovations am Schlusse des Neujahrskonzertes war der verdiente Lohn für alle Bläserinnen und Bläser, die als Dank dem gut gelaunten Publikum weiter musikalische Leckerbissen zum Dinner vorlegte, unter anderem der Neujahrs-Dauerbrenner und vielbeklatschte Radetzky-Marsch von Johann Strauss Vater und die bekannte Wachtel-Polka von Karel Vacek. Gewohnt witzig-spritzig führte wiederum Terzio Paganini aus Chur durch das Konzertprogramm. An dieser Stelle wünschen die Sarganserländer Musikanten allen Leserinnen und Lesern der Glarner Nachrichten ein friedliches, gesundes und segenreiches «Happy New Year 2023».