So folgen nach dem Haupttitel «So impfen sie uns» die Schlagwörter «mit experimentellem mRNA-Impfstoff», «mit Nebenwirkungen, die bis zum Tod führen können»; «100% Profit, 0 Risiko für die Pharma-Industrie»; «wir sind die Versuchskaninchen»; «Reisen und Vergnügen nur noch mit Impfpass» und «Massenabfertigung in Impfzentren statt beim Arzt».
Eine derartige Form des Sensibilisierens ist – mit Verlaub – ebenso fahrlässig wie verwerflich. Es will niemand behaupten, dass von unbedarften Laien der Begriff «experimenteller mRNA-Impfstoff» sinngebend zugeordnet werden kann. Dass beim Impfen «Nebenwirkungen bis in den Tod» drohen, schafft Angst. Dass die Pharmaindustrie hundertprozentigen Profit ohne irgendwelches Risiko rauswirtschaftet, müssen die anonymen Verfasser erst mal beweisen. Oder dass Impfwillige – und deren sind es nicht wenige – sich den Versuchskaninchen zuordnen, ist kaum zu glauben. Wie es um Reisen und Vergnügen samt Mitführen eines Impfpasses steht, ist im Moment nicht in Diskussion. Dass in Impfzentren eine Massenabfertigung stattfindet, entbehrt jeder Grundlage. Wie sorgsam und aufmerksam beispielsweise im glarnerischen Zentrum begleitet wird, ist ungemein positiv.
Und auf der Rückseite geht es unter «Wussten Sie» im gleichen Stil weiter. Es reihen sich Erkenntnisse aneinander, die für Laien nicht nachvollziehbar sind. So greifen beispielsweise die neuen mRNA-Impfstoffe in unsere Gene ein und führen zu noch nicht bekannten Langzeitschäden. Offenbar wissen die Verfasser bereits, um welche Schäden es sich da unter Umständen handelt.
Dass die Entwicklung eines Impfstoffes üblicherweise fünf bis zehn Jahre dauert, ist erwähnt. Und wäre ein solcher Zeitraum abgewartet worden, hätte sich die Zahl der Verstorbenen ins Unermessliche gesteigert. Darauf wird schon gar nicht eingegangen. Hätten das die Initianten des Flyers so hingenommen? Und es kommt zur Frage, ob man ohne COVID-Impfung den erlernten Beruf allenfalls nicht mehr ausüben könne. Kühn wird weitergefahren, dass die neuen mRNA-Impfstoffe auf Studien beruhen, die ihre Wirksamkeit nicht beweisen. Was mRNA-Impfstoff überhaupt ist, wird tunlichst ausgeklammert.
Mit den Erprobungsjahren haben die Initianten Mühe, was das Zählen betrifft. Da wird ein Professor zitiert, der sich optimistisch zeigt, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden, die vertrauenswürdig sind. Gelten nun fünf bis zehn Entwicklungsjahre oder weit weniger Zeit bis zur Zulassung?
Und es wird zur Unterzeichnung der Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit (STOPP Impfpflicht» aufgefordert. Initiiert ist das von der Freiheitlichen Bewegung Schweiz.