Die Anerkennung dieses Faktums und dessen Erklärung beschäftigte die Erdwissenschafter über Jahrzehnte. Erst nach intensiver Forschung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts die These einer riesigen Überschiebung akzeptiert: Ein 10 bis 15 Kilometer dickes Gesteinspaket wurde im Vorderrheintal ausgequetscht und entlang der Glarner Hauptüberschiebung mindestens 35 Kilometer nordwärts geschoben.
Über dieses Phänomen wird nächste Woche in Québec diskutiert und entschieden: Die Glarner Hauptüberschiebung im Kerngebiet des GeoParks Sarganserland-Walensee-Glarnerland zwischen Elm, Schwanden, Kerenzerberg, Flums, Bad Ragaz und Flims soll aufgrund seiner geologischen Besonderheiten als Weltnaturerbe in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen werden. Drei Hauptgründe sprechen für eine Aufnahme der Glarner Hauptüberschiebung in die Welterbeliste der UNESCO: Die gute Erkennbarkeit und Auffälligkeit der Überschiebungsfläche im Gelände, die schöne Ausbildung der geologischen Strukturen sowie die ausserordentlich grosse forschungsgeschichtliche Bedeutung für das Verständnis der Entstehung von Gebirgen.
Halten wir also am 6. und 7. Juli 2008 die Daumen, damit die Vision der vielen Mitstreiter um David Imper, Geologe ETH, Heiligkreuz, aus Wissenschaft, Politik, Natur und Kultur Wirklichkeit und deren intensive wissenschaftliche Arbeit mit der Aufnahme der Glarner Hauptüberschiebung in die Liste der UNESCO Weltnaturerbe gekrönt werde. Rund um dieses Ereignis werden nun von Walter Böniger, GeoPark Guide, Wanderungen angeboten, welche direkt in die Glarner Hauptüberschiebung hinein führen.
Route 1: Kärpfbrücke: Glarner Hauptüberschiebung und Moorlandschaften.
Höhepunkt dieser Wanderung bildet das Durchschreiten der Kärpfbrücke. Hier wird uns die Glarner Hauptüberschiebung gegenwärtig. Wir staunen ob der damaligen und der heutigen Naturgewalten. Eine leichte Tageswanderung mit viel Zeit für die Natur.
Route 2: Leglerhütte: Glarner Hauptüberschiebung und Vulkane im Kärpfgebiet.
Diese Wanderung führt uns über die Kärpfbrücke hinaus zur Leglerhütte, welche im Jahre 2007 erweitert und modernisiert wurde. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf Überreste vulkanischen Ursprungs. Eine eindrucksvolle Tageswanderung mit grossartigen Panoramen.
Route 3: Wildmad: Glarner Hauptüberschiebung und Hochzeitsgämsen.
Nach der Kärpfbrücke folgen wir dem Weg zum Wildmad. Dort „erleben“ wir die Hochzeit, wie sie die Bildhauerin Tina Hauser in ihrer Skulpturreihe „Hochzeitsgämsen“ schuf. Anschliessend folgen wir dem Hochzeitsgämsen-Weg nach Elm. (auch umgekehrte Routenwahl). Eine abwechslungsreiche Tageswanderung mit viel Natur und etwas Kunst.
Route 4: Hanenstock: Glarner Hauptüberschiebung mit vielen Seen und Bergen.
Wir folgen dem Weg zur Leglerhütte und legen dort eine Pause ein. Ein paar Gehminuten weiter bestaunen wir den grünmilchigen Milchspühlersee. Von dort steigen wir weglos, aber ungefährlich zum Hanenstock hoch. Mit etwas Glück begegnen wir Steinböcken. Eine anforderungsreiche Tageswanderung, welche Trittsicherheit und Kondition erfordert.
Durchführungsdaten:
Dienstag, 8.7.2008 Route 3: Elm-Wildmad; Treffpunkt 08.05 Uhr Talstation Elm
Samstag, 9.8.2008 Route 3: Mettmen-Wildmad; Treffpunkt 08.45 Uhr Stausee Mettmen
Sonntag, 10.8. 2008 Route 4: Hanenstock; Treffpunkt 07.45 Uhr Stausee Mettmen
Samstag, 6.9.2008 Route 3: Mettmen-Wildmad; Treffpunkt 08.45 Uhr Stausee Mettmen
Sonntag, 7.9.2008 Route 4: Hanenstock; Treffpunkt 07.45 Uhr Stausee Mettmen
Weitere Daten, individuelle oder mit Gruppen, Firmen und Vereinen nach Vereinbarung.
Die Wanderungen sind für Einzelpersonen, Familien, Firmen, Gruppen und Vereine geeignet, die mehr von der Natur erfahren wollen. Ausrüstung: Gutes Schuhwerk, Wandertenu, Feldstecher und Zwischenverpflegung.
Anmeldung und Auskunft:
Walter Böniger, Guflen 3, 8772 Nidfurn
Telefon 079 357 70 04
oder an der Talstation der Luftseilbahn Kies-Mettmen
Telefon 055 644 20 10
oder bei Elm-Sernftal Tourismus, 8767 Elm
Telefon 055 642 52 52