Von der verstaubten Schublade auf die Kinoleinwand

Vorhang auf für den in Mühlehorn gedrehten Kinofilm «Himmelfahrts- kommando»: Am kommenden Freitag erzählt Autor Stefan Millius in der Landesbibliothek Glarus mehr über sein Buch, über seine Zeit im Kochunterrichtsraum des Mühlehorner Schulhauses, über die Drehtage mit Blick auf den Walensee und bringt auch gleich die ersten Filmausschnitte mit.



gedreht in Mühlehorn. (Bilder: PD) (von links): Beat Schlatter
gedreht in Mühlehorn. (Bilder: PD) (von links): Beat Schlatter

Die ganze Geschichte rund ums «Himmelfahrtskommando» begann im Jahre 2009, als sich Jung-Regisseur Dennis Ledergerber und Journalist Stefan Millius kennenlernen – ein Kennenlernen, das nachhaltig den Lebenslauf von rund 100 Menschen verändern soll. Der Regisseur sucht nämlich gerade ein Drehbuch und findet Gefallen am schubladenangestaubten Buch von Stefan Millius. Das bis dato nicht veröffentlichte Buch «Himmelfahrtskommando» wird verfilmt, im Selbstverlag (damit es nicht zu rechtlichen Schwierigkeiten mit einem Verlag kommt) herausgegeben und steht jetzt kurz vor dem Kinostart. Drehort: Mühlehorn. Budget gen null.

Hauptsponsor Glarus Nord

Auf der Homepage www.himmelfahrtskommando.ch kann man die Entstehung des Films anhand von etlichen Kurzvideos hautnah miterleben. Am 4. März 2011 stellt sich Jung-Regisseur Dennis Ledergerber vor und ruft zum Casting auf. Am 8. April wird ein Kurzvideo mit Titel «Wo Hexen verbrannt werden» veröffentlicht. Erstmals kommt nun Mühlehorn ins Spiel, erste Locations werden besichtigt, Schlachtpläne erarbeitet und Sponsoren gesucht – erfolgreich: Schaut man sich die Sponsoren- und Gönnerliste an, findet man an erster Stelle die Gemeinde Glarus Nord und weitere Namen aus dem Glarnerland.

Wenn Millius anfängt zu erzählen

Kostenlos stellte Glarus Nord dem Filmteam die Schul- und Zivilschutzanlage zur Verfügung, doch lassen wir Herrn Millius hier schon kurz zu Wort kommen:
«Die Turnhalle war unsere «Kantine», da haben dann Schlatter und Co. gegessen und die jungen wilden Beleuchter parallel dazu Basketball gespielt und so. Die Schauspieler haben wir in Hotels in der Region untergebracht, die Crew schlief zum Teil in der Zivilschutzanlage, zum Teil im Schulhaus, ich beispielsweise hatte den Kochunterricht-Raum als Zimmer. Wir hatten ja rund 40 Schauspieler und 40 Crewleute, wir hätten niemals alle in Hotels unterbringen können rein finanziell, auch wenn natürlich nicht immer alle gleichzeitig vor Ort waren. Deshalb war das Entgegenkommen von Mühlehorn bzw. Glarus Nord so wichtig für uns. Die Gemeinderatsszenen konnten wir im stillgelegten Gemeindehaus von Mühlehorn drehen, dank der Fusion war das ja alles leer und passte perfekt. Die ganze Situation hatte was Pfadfinderlagermässiges.»

Der Wahl-Appenzeller und die Glarner Freundschaften

«Als ich das Buch damals schrieb, wusste ich nicht einmal, dass es Mühlehorn gibt» – doch heutzutage stehen die Verbindungen und lassen den charismatischen Geschichtenschreiber immer wieder ins Glarnerland zurückkehren. So organisierte die Mühlehornerin Pascale Bruhin die Bibliothekslesung, die nun für Stefan Millius die Auftaktveranstaltung im Glarnerland ist. 19.30 Uhr am kommenden Freitag, dem 2. März, wird er in Glarus aus dem Nähkästchen plaudern, lesen und einige seiner Lieblingsszenen zeigen. Von Ausschnitten in Glarus zum kompletten Film in Braunwald: «Beim Film handelt es sich um eine No- beziehungsweise absolute Low-Budget-Produktion, die komplette Crew und die Schauspieler arbeiteten ohne Gage» – passt doch perfekt ins BSINTI. Nähere Informationen erhalten Sie in Kürze.

Gemeinde vertuscht den Tod einer Sektengemeinschaft


... jedenfalls versucht sie es und reitet sich so immer mehr ins Schlamassel rein. Der folgende Text stammt von der Homepage www.himmelfahrtskommando.ch – man findet ihn in nahezu jedem Schweizer Kino.
Der Film «Himmelfahrtskommando» erzählt die Geschichte eines Dorfes, das durch einen Unglücksfall plötzlich zu grossem Reichtum kommt. Die Mitglieder einer im Dorf ansässigen amerikanischen Glaubensgemeinschaft sterben bei einem Unfall. Die Gemeindebehörden beschliessen, den Vorfall zu verschweigen, um das hinterlassene Geld der Toten für sich zu nutzen. Mit dem Betrugsmanöver lösen sie jedoch eine wahre Kettenreaktion mit dramatischen Folgen aus – und das nicht nur für die Drahtzieher des Komplotts …
Die Realisierung von Ledergerbers Regiedebüt «ZuFallBringen» war nur möglich dank der vielen freiwilligen Helfer vor und hinter der Kamera. Da die Crew auf den Lohn verzichtete, war das Budget für die Produktion dementsprechend gering. Nun haben wir uns entschieden, ein zweites Mal einen Low-Budget-Film zu produzieren, wieder mit der Unterstützung von vielen Freiwilligen, darunter auch Profis. Es konnten sogar Schauspielgrössen wie Beat Schlatter, Walter Andreas Müller und Andrea Zogg für das Projekt gewonnen werden, die sich einverstanden erklärt haben, auf die Gage zu verzichten, damit das Projekt realisiert werden kann.
Der Film wird am 21. März 2013 in den Schweizer Kinos zu sehen und auch bei verschiedenen nationalen und internationalen Festivals vertreten sein. Geplant ist auch ein Erscheinen auf DVD und Blu-Ray.