Von Hexenprozessen und Jass-Duellen: SJCNMZ-Cup begeistert

Am Samstag fand die vierte Ausgabe des sogenannten SJCNMZ-Cups «So jung chämmer niä meh zämä», organisiert vom jungen Jassverein «Linth Undäufä», statt. Nach den Regeln von Göpf Egg wurde im Jakobsblick in Niederurnen eifrig «gstochä, gwisä und gschobä».



Jassen ist Trumpf (Bilder: zvg)
Jassen ist Trumpf (Bilder: zvg)

Schon früh im Verlauf des Turniers zeichnete sich ab, dass das Team «Holderadipoldera», die Sieger des letztjährigen SJCNMZ-Cups, dieses Jahr wohl nicht um den Sieg mitspielen würde. Gespannt wurden auch die Spiele des Teams «Gen XZ» verfolgt, das mit Christoph Zürrer einen absoluten Jass-Dominator in seinen Reihen hatte. Der Lauf des Teams endete jedoch im Halbfinale, womit auch Christoph Zürrers Serie von zwei Turniersiegen bei ebenso vielen Teilnahmen riss. 

In einem filmreifen Finale standen sich dann das Team «Speerspitze» (Kevin Stahel & Philip Wild) und «Filmriif» (Tobias Zürrer & Andri Gilg) gegenüber. Team «Speerspitze» wollte nach dem Sieg des Agatha-Stüssi-Cups 2023 mit einem zweiten Turniersieg seinen Platz auf dem Jass-Olymp sichern und gleichzeitig im Familienduell Stahel vs. Zürrer mit 3 zu 3 Turniersiegen ausgleichen. Doch Team «Filmriif» liess sich von der historischen Bedeutung des Spiels nicht beirren und gewann durch eine gute Mischung aus Können und der Gunst der Jass-Götter verdient.

Ganz getreu dem zweiten Vereinszweck von «Linth Undäufä» wurde auch an diesem Jassturnier wieder ein historischer Justizskandal ins Rampenlicht gezerrt. 1695 ging es in Uznach heiss her: Drei Frauen, Katharina Wurm, Katharina Zahner und Ursula Meyer, wurden wegen Hexerei angeklagt. Sie gestanden unter Folter, es mit einem Teufel namens Silvester oder Baltz getrieben und Schadenzauber gewirkt zu haben. Ursula widerrief zwar, aber es half nichts – alle wurden verbrannt. Doch der Höhepunkt der Geschichte? Bei der Hinrichtung sorgte eine Staubwolke für Aufregung! Die Uznacher dachten, Zürcher Truppen rücken an und verprügelten prompt die anwesenden Zürcher Schaulustigen. Peinlich: Es war nur eine harmlose Schafherde für die Staubwolke verantwortlich. Zürich verlangte Schadenersatz – und die Uznacher wurden in einem Berner Spottgedicht als Deppen der Schweiz verhöhnt.