Vor 30 Jahren zum letzten Mal mit der Vollpackung angetreten

Vor 30 Jahren wurde der Jahrgang 1939 im 50. Altersjahr zur Entlassung aus der Wehrpflicht aufgeboten. Im Anschluss an diese Entlassungsfeier ist der ADS ins Leben gerufen worden. Jedes Jahr im November haben sich die 1939er zu einem gemütlichen Zusammensein getroffen.



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Am 22. November zum 30. Mal im «Glarnerstübli» zu einem währschaften Metzgete-Teller. Unser Präsident, Hansruedi Glarner, hat nach 30 Jahren seinen Rücktritt erklärt und sein langjähriger Einsatz wird mit grossem Applaus verdankt. Durch Abstimmung beschliesst die Versammlung die ADS-Tradition zum jährlichen Treffen weiter zu pflegen.

Die Ausrüstung, welche die Wehrmänner damals zum letzten Mal anschleppten, war zu jener Zeit je nach Waffengattung etwas unterschiedlich. Mit den heutigen, ordonnanzüblichen Gepäckstücken kaum zu vergleichen. Die weniger kombattanten Truppen, wie beispielsweise der Schreibende als Funker, traten noch mit dem Karabiner an. Auf dem Rücken trug man den «Aff» (Pferdefell-Tornister). Mit einem Paar Hosen, einem «Tschoopen», einem Hemd, zwei Paar Socken, etwas Unterwäsche und eine Kravatte war der «Aff» voll. Aufgeschnallt in Form einer langen Wurst war der Kaputt (Mantel). Das Kaputt-Rollen war für den Wehrmann damals die wohl komplizierteste Handlung, wenn er in den WK einrücken musste. Oft wurde dafür die ganze Familie eingespannt, um die perfekte Rolle zu kriegen. Die Länge der «Wurst» musste genau abgemessen werden: Karabinermündung ohne Laufdeckel bis Visier 4-Einstellung. Einmal links und einmal rechts. Dies ergab genau die korrekte Länge der Kaputt-Rolle. Oben über den «Aff» und links und rechts dem «Aff» nach bis an den unteren Rand. Auf den «Aff» wurden der Brotsack, mit der Feldflasche, die Gamelle, der Stahlhelm und ein Paar Schuhe geschnallt. In die Aussentasche kam das Mannsputzzeug. Dann war die Vollpackung fertig.