Die Nutzung der Wasserkaft hat bei der Daniel Jenny & Co., Weberei und Konfektion, Haslen, eine überaus lange Tradition. Bereits 1846, beim Produktionsbeginn, wurde das Kraftwerk an der Linth in Betrieb genommen. Nun wird das Ganze aufwendig erneuert und auf den neuesten Stand gebracht. Aus diesem Grund wird im Moment auf drei Baustellen fleissig gearbeitet, damit Ende dieses Jahres die Anlage in Betrieb genommen werden kann. So entsteht bei der bestehenden Wehranlage ein neuer Sand-/Kiesfang und wenige Hundert Meter weiter nördlich wird der Oberwasserkanal optimiert. Beide Massnahmen sorgen dafür, dass die Nutzwassermenge von jetzt 7 m3/s auf 11,1 m3/s erhöht werden kann. Herzstück der Arbeiten ist momentan aber die neue Kraftwerkzentrale. Diese wird ab Oktober das neue Zuhause der Compact-Kaplanturbine, die eine Energie von 5,8 GWh/Jahr erzeugen wird. Genug Strom für 1400 Haushalte und dies klimafreundlich mit erneuerbarer Energie. Bevor das Herz der Anlage installiert werden kann, muss zuerst die Zentrale fertig konstruiert werden. Zur Vermeidung von Körper- und Luftschall wird die Kraftwerkzentrale zusätzlich auf Kunststoffmatten gebettet und der Generator in Gleitlagertechnik ausgeführt. Im Weiteren wird ein Luft-/Wasserwärmetauscher eingesetzt, um zu vermeiden, dass Luftschall nach aussen getragen wird. Diese Arbeiten sind äusserst delikat, da es zu vermeiden gilt, dass die Trennung des Inneren mit den Kunststoffmatten an keiner Stelle aufgehoben wird. Erst nach Fertigstellung des Rohbaus der Kraftwerkzentrale werden Turbine und Generator installiert.Artikel
Da der Oberwasserkanal auf seinen letzten Metern vor der Kraftwerkszentrale neu einen anderen Lauf nehmen wird, musste die alte Zentrale mit der Escher-Wyss-Turbine aus dem Jahr 1904 nicht abgerissen werden und konnte so als interessantes Element der Industriegeschichte der Daniel Jenny & Co. erhalten bleiben.
*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der IG Kleinwasserkraft Glarnerland.
