Vorbild Schweiz im Schlingern?

Die Gemeindepräsidentin Andrea Trümpy hat bei ihrer Rede zum Nationalfeiertag auf die Betrachtungen des Auslands auf unser Land hingewiesen. Auch bei der einstigen Muster-Demokratie zeichnen sich Probleme ab.



Vorbild Schweiz im Schlingern?

Am ersten August feiert das Volk den Geburtstag der Schweiz. Und wie es sich bei einem solchen Anlass gebührt, wird der Jubilar hochgelebt und seine Taten gewürdigt. Dies zeigt sich in den vielen Festreden an diesem Tag sehr deutlich. Es ist aber auch ein geeigneter Zeitpunkt kritischere Fragen zu stellen und sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Von einem befreundeten deutschen Ehepaar hört die Gemeindepräsidentin von Glarus, Andrea Trümpy,“ dass in der Schweiz auch nicht mehr alles so funktioniert, wie wir uns das im Idealfall vorstellen.“ Und auch das restliche Europa schaut teilweise sehr kritisch auf das Geschehen in unserem Land. In ihrer ersten 1.August-Rede behandelte Trümpy deshalb die Frage: „Steht es wirklich so schlimm um unser Land oder sind das allzu kritische Aussenbetrachtungen unseres Landes?“

Orientierungslosigkeit und härterer Umgang

Oftmals sind die Betrachtungen von aussen zu einseitig, pessimistisch oder sogar reisserisch. Sie zeigen jedoch auch eine Veränderung in der Schweiz dar. Nach fünfzig Jahren Blüte, bläst der Schweiz ökonomisch und sozial ein härterer Wind entgegen. Zwar sind es im Vergleich zu anderen Ländern bescheidene Probleme, doch wirken sie sich auf die Bevölkerung aus. Die Schweizer spüren eine Verunsicherung sei es bei der Arbeitslosigkeit, der Ausländerfrage, dem Umgang mit der Europäischen Union u. ä. Die daraus resultierende Orientierungslosigkeit versuchen die Partien zu ihren Gunsten zu nutzen. Doch auch im Auftreten der Parteien hat sich einiges verändert. Es wird polemisiert, polarisiert, teilweise sogar diffamiert. Der Umgang der Parteien ist härter geworden, es wird mehr ausgeteilt als früher, nicht selten sogar unter der Gürtellinie.


Damit tut sich die Schweiz schwer. Ein so kleines Land mit so vielen Facetten – vier Landespsrachen, zwei Konfessionen, Unterschied Stadt- Land oder Tal – Berg – lebt vom Konsens und Kompromiss, dadurch, dass auch die Minderheiten berücksichtig werden. Die Schweiz braucht jedoch diesen Föderalismus, um international bestehen und ihre Probleme überwinden zu können. Das Modell Schweiz „lebt vom Interesse, der Zuwendung und auch vom Engagement seines Volkes. Es lebt auch von der Fähigkeit, das allgemeine Interesse vor das egoistische zu stellen.“

Auftakt der Sommerbühne


Trotz des schlechten Wetters konnte die 1. August-Feier der Gemeinden Ennenda, Glarus und Riedern im Volksgarten durchgeführt werden. Dafür wurden während des Tages kurzfristig Zelte für die Zuschauer aufgestellt, damit sie die Feier im Trockenen geniessen konnten. Und die Feier lockte zahlreiche Gäste an, sogar aus Deutschland. Nachdem er erfahren hatte, dass die Präsidentin der Partnergemeinde spricht, reiste Frank Henning aus Bieberich an. Glarus und Bieberich verbindet seit vielen Jahren eine enge Städtefreundsschaft, die sich auch in solchen Gesten eindrücklich zeigt. Den festlichen Rahmen rundete die Harmoniemusik Glarus mit einigen Liedern ab.


Die 1.-August-Feier war auch der Startschuss für die dritte Austragung der Sommerbühne in Glarus. Bis am nächsten Samstag, 09. August, bieten Einheimische jeden Abend ein vielseitiges kulturelles Programm.

Das detaillierte Programm des Sommerbühne finden Sie im angehängten pdf.