Vorübergehende Unterbringung von Asylsuchenden

Die Zahl der Asylsuchenden steigt an. Der Bund hat die Kantone aufgefordert, mögliche Zivilschutzanlagen zu eruieren, die im Notfall genutzt werden könnten. Der Kanton Glarus meldet die Zivilschutzanlage in der Allmeind in Glarus, die ab Oktober 2023 vom Bund betrieben werden kann.



Die Zahl der Asylsuchenden steigt an. (zvg)
Die Zahl der Asylsuchenden steigt an. (zvg)

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat mit der Prognose recht behalten, dass die Zahl der Asylgesuche weiter ansteigt. Die Belegungszahlen der Bundesasylzentren zeigen, dass die bestehenden Plätze nicht mehr ausreichen. Nachdem das Parlament im Juni einen Kredit für die Schaffung von 3000 Reserve-Plätzen in Containerdörfern abgelehnt hatte, wurden die Kantone aufgefordert, mögliche Schutzanlagen zu melden. Das SEM würde die Anlagen von den kantonalen Eigentümern mieten und erst bei Bedarf als Bundesasylzentren in Betrieb nehmen. Dabei kommen deren Betriebs- und Sicherheitskonzepte zum Einsatz, und es entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Kanton. Die Zahl der Plätze orientiert sich am Verteilschlüssel für Asylsuchende, für den Kanton Glarus geht es um 100 Plätze. Die Anlage soll dem Bund von Oktober 2023 bis Anfang März 2024 zur Verfügung stehen. Die zusätzlichen Plätze werden im Verteilschlüssel für Asylsuchende kompensiert.

Zivilschutzanlage Allmeind Glarus wird von Asylsuchenden belegt

Departements- und gemeindeübergreifend hat der Sonderstab Asyl des Kantons Glarus mögliche Schutzplätze evaluiert. Die Zivilschutzanlage und Truppenunterkunft Allmeind in Glarus erwies sich als am besten geeignet. Sie steht in Glarus, ist im Eigentum des Kantons und verfügt über die notwendige Infrastruktur. Am 11. September 2023 fand im Rahmen einer ersten Prüfung der Zivilschutzanlage eine Begehung durch das SEM statt. Das SEM ist derzeit dabei, die Inbetriebnahme vorzubereiten. In Absprache mit dem Betreuungs- und Sicherheitspersonal wird davon ausgegangen, dass die Anlage Allmeind am 16. Oktober 2023 eröffnet wird und bis Anfang März 2024 durch den Bund betrieben wird.