An der Medienkonferenz der GLKB am Donnerstag konnte Martin Leutenegger, Verwaltungsratspräsident der Bank, auf ein gutes Ergebnis 2011 zurückblicken, lag doch der Bruttogewinn von 13,1 Mio. Franken leicht über den Erwartungen der Bank. «Durch Rückhaltung der letzten Jahresgewinne sowie die Aufnahme der nachrangigen Wandelanleihe über 40 Mio. Franken erhöhten sich die anrechenbaren eigenen Mittel der GLKB per Ende 2011 auf 251 Mio. Franken, einen Wert, der bisher noch nie erreicht wurde.» Wie er weiter ausführte, erfülle die Bank mit einem Eigenmitteldeckungsgrad von 177 Prozent den vom Kantonalbankgesetz verlangten Wert von 165 Prozent bereits drei Jahre früher als verlangt.
Voraussichtliche Gewinnausschüttung 2012
Nachdem der Eigenmitteldeckungsgrad von 165 Prozent bereits drei Jahre früher als gefordert erreicht wurde (177 Prozent), könnten ab 2012 wieder aus dem Gewinn Dividenden an den Kanton ausgeschüttet werden, erklärte Leutenegger weiter. «Im Rahmen der Kapitalbeschaffung haben wir auch noch den Verlustvortrag, welcher durch den hohen Wertberichtigungsbedarf als Folge der gescheiterten Expansionsstrategie entstand, zusammen mit der Gewinnverwendung aus dem Jahresabschluss 2011 aus den Büchern eliminiert», freute er sich. «Dies ist eine Grundvoraussetzung, dass wieder Gewinne ausgeschüttet werden können.» Ob und in welcher Höhe werde dann Anfang 2013, je nach Betriebsergebnis, an der Generalversammlung entschieden. Im Vergleich zum Vorjahr schlugen die Steuern voll zu Buche, was zu einer Zunahme des Steueraufwandes um 0,3 Mio. Franken führte. «Obwohl die GLKB dem Kanton aufgrund der Eigenmittelanforderungen keinen Gewinn abliefern konnte, flossen für die Abgeltung der Staatsgarantie und die Steuern immerhin rund 2,6 Mio. Franken in die Kantons- und Gemeindekassen.» Leutenegger informierte noch kurz über den Stand bezüglich der Verantwortlichkeitsklage. Diese dürfte sich nach seiner Einschätzung aber noch über mehrere Jahre erstrecken.
Erfolgreiches Hypothekargeschäft 2011
«Die Hypothekarforderungen konnten in einem hart umkämpften Markt im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent oder 129 Mio. Franken auf 2,637 Mia. Franken gesteigert werden.» Wie David Becher, Vorsitzender der Geschäftsleitung, erklärte, setze sich damit das Wachstum des Vorjahres fort. Der Zuwachs, so Becher weiter, teile sich rund hälftig in Finanzierungen im Kanton Glarus sowie in der übrigen Deutschschweiz. «Schwergewichtig handelt es sich dabei um selbst bewohnte Eigenheime oder Mehrfamilienhausfinanzierungen.» Wie Becher weiter betonte, betrug der Reingewinn für 2011 erfreuliche 8,955 Mio. Franken, dies unter der Berücksichtigung, der erstmals für das ganze Geschäftsjahr geltenden Steuerpflicht. Im vergangenen Jahr habe der Personalaufwand um 1,3 Mio. Franken zugenommen. «Der Anstieg ist auf die erfreuliche Tatsache zurückzuführen, dass die GLKB per Ende 2011 erstmals seit drei Jahren wieder Vollbestand verzeichnet.» Becher erwartet für die GLKB ein anspruchsvolles Jahr, Zinserhöhungen würden weiterhin als unwahrscheinlich gelten, was sich auf das Wachstum im Hypothekarbereich aber positiv auswirken sollte.
Wie Martin Dürst, Bereichsleiter Finanzen und Logistik, erklärte, sei die Bilanzsumme seit vier Jahren stabil und die Forderungen gegenüber Kunden konnten um fast 20 Prozent auf 315 Mio. Franken reduziert werden. «Der Sachaufwand und die Wertberechtigungen konnten auch im vergangenen Jahr erfreulicherweise nochmals gesenkt und die Wertberechtigung auf das Niveau vor der 2008er-Krise abgebaut werden.» Wie Hanspeter Rhyner, Bereichsleiter Firmenkunden, erläuterte, konnten die Forderungen mit erhöhten Risiken deutlich reduziert werden. «60 Mio. der Gesamtforderung von 156 Mio. Franken sind wertberechtigt; für den Rest verfügt die GLKB über werthaltige Kreditsicherheiten.» Mit der weiteren Reduktion um 30 Prozent konnte die GLKB, so Rhyner, bedeutende Bereinigungen von Altlasten aus der gescheiterten Expansionsstrategie erzielen. Auf die Frage, ob auch 2012 mit einer weiteren Zunahme im Hypothekengeschäft zu rechnen sei, meinte Armin Landerer, Bereichsleiter Privatkunden, «wir erwarten eigentlich eine Fortsetzung dieser erfreulichen Entwicklung und zwar aus zwei Gründen; zum einen ist der Hypothekarzins nach wie vor sehr tief und zum andern ist vor allem in Glarus Nord auch weiterhin mit einer regen Bautätigkeit zu rechnen.»
Wachstum im Hypothekargeschäft
Die Glarner Kantonalbank erzielte im Jahr 2011 ein gutes Ergebnis. Der Bruttogewinn beträgt 13,1 Mio. Franken bei einem weiterhin tiefen Wertberichtigungsbedarf. Die Bilanzsumme blieb stabil. Erfreulich ist der Zuwachs im Hypothekargeschäft (plus 129 Mio. Franken). Der Betriebsertrag stellte sich trotz schwierigen Märkten leicht höher ein.