Warum impfen? Kai Aebli

Glarnerinnen und Glarner berichten vom Leben in der Pandemie. Wie haben sie sich informiert und was führte zu ihrem Entscheid für eine Impfung gegen das Coronavirus? Eine lose Serie während der Kampagne «Gemeinsam aus der Pandemie».

 



Im Volleyball spitze und überzeugt von der Impfspritze: Kai Aebli (Nr. 10) • (Foto: zvg)
Im Volleyball spitze und überzeugt von der Impfspritze: Kai Aebli (Nr. 10) • (Foto: zvg)

Kai Aebli, Student und Spitzen-Volleyballer

«Das Homeschooling während des Lockdowns empfand ich als hart. Alleine im stillen Kämmerlein fehlte mir sehr oft die gegenseitige Motivation zum Lernen. Der Kontakt zur Aussenwelt wurde fast komplett gekappt in dieser Zeit, denn ich wollte unbedingt vermeiden, meine Grosseltern anzustecken, die regelmässig bei uns essen. Unsere Familie hielt sich an diese Regeln. Die Impfung sah ich als grosse Chance, um die Pandemie gemeinsam zu überwinden. Ich wollte mich aber auch selber schützen und gleichzeitig einen solidarischen Beitrag leisten. Zudem wollte ich Rücksicht auf meine Grosseltern nehmen. Für mich war die Frage: «Testen oder Zertifikat für eine freiere Bewegung?» Denn klar hat mir der unbeschwerte Umgang mit meinen Kollegen gefehlt. Da ich für mich persönlich keine grossen Risiken sah, habe ich mich an einem der erstmöglichen Termine impfen lassen. 

In unserer Familie sind alle geimpft und auch die meisten Bekannten. Ich akzeptiere, dass sich nicht alle impfen lassen wollen. Aber verstehen tue ich es eigentlich nicht. Die Impfung selbst, na ja; einen Tag lang spürte ich sie. Kaum der Rede wert. Durch die Impfung habe ich Freiheiten zurückerhalten, und sie gibt mir auch ein Stück Sicherheit – nicht vor einer Ansteckung, aber vor einem schweren Verlauf.

Sportlich wirkte sich das Coronavirus selbstverständlich auch sehr stark aus. Unsere Mannschaft Volley Näfels litt unter dem Coronavirus, wie alle anderen auch; eine Saison wurde abgebrochen, der Trainings- und Spielbetrieb eingestellt. Dann folgte eine Pandemie-Saison ohne Zuschauer. Alle Spieler sind genesen oder geimpft. Innerhalb eines Teams ist das auch ein Akt des gegenseitigen Respekts. Unser Trainer hatte uns deutlich angehalten, die Regeln strikt zu befolgen. Wir lebten quasi in einer Bubble, ein gemeinsames Essen oder etwas trinken mit anderen Mannschaften war uns beispielsweise untersagt. Das Resultat war, dass Volley Näfels als einziger Club in der Nationalliga A nie in Quarantäne musste.

Man sollte sich nicht nur wegen den persönlichen Freiheiten impfen lassen, sondern vor allem, um möglichst bald gemeinsam aus dieser Pandemie herauszukommen. Und aus Rücksicht auf sein Umfeld.»

Aufgezeichnet von Daniel Hauri