Warum impfen? Luca Tinner

Glarnerinnen und Glarner berichten vom Leben in der Pandemie. Wie haben sie sich informiert und was führte zu ihrem Entscheid für eine Impfung gegen das Coronavirus? Eine lose Serie während der Kampagne «Gemeinsam aus der Pandemie»: Luca Tinner, Allrounder bei gl-events und DJ Luca Saredi.



Überlegt, gezögert, gewartet, dann geimpft: Luca Tinner • (Foto: zvg)
Überlegt, gezögert, gewartet, dann geimpft: Luca Tinner • (Foto: zvg)

«Meine Eltern, vor allem aber meine Mutter, hat uns Jungs so erzogen, dass man Krankheiten immer zuerst mit Hausmitteln bekämpft; Schwedentropfen, Teebaumöl, Kräutertee und Homöopathie. Auch versuche ich einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Genug Schlaf und gesundes Essen. Nun ja, ich versuchs zumindest, aber natürlich funktioniert das nicht immer. Mit Impfen war ich bisher eher zurückhaltend. Die wichtigsten Impfungen ja, aber nicht das volle Programm.  

Dann kam die Pandemie und die Bilder der überfüllten Spitäler in Italien und Spanien. Oops, habe ich gedacht. Diesem Virus ist wohl mit Hausmitteln kaum beizukommen. Also habe ich gut aufgepasst, Schutzmasken getragen und mir die Hände gefühlte 10-mal am Tag eingeseift. Zudem durfte die Prävention nicht fehlen, bei mir in Form von Pfarrer Künzli Tee und Glarner Alpenbitter. Menschenansammlungen habe ich gemieden. Leider, denn liebend gerne hätte ich natürlich als DJ weiter aufgelegt.

Dann kam die Covid-19-Impfung. Für mich war das ein Zeichen, dass man so bald aus der Pandemie raus ist. Natürlich habe ich auch über Risiken über eine Impfung nachgedacht. Aber die Aussicht, an Long-Covid zu erkranken, schien mir die viel grössere Gefahr zu sein, als die Nebenwirkungen der Impfung. Meinen Kollegen habe ich gesagt: He, geht jetzt schleunigst impfen, das solltet ihr unbedingt tun!

Drei Monate später waren fast alle meiner Kumpels geimpft. Aber ich noch nicht. Ich schäme mich fast das zu sagen, aber ich habe immer wieder vergessen mich anzumelden. Doch im Juni war es dann so weit. Der Impfpieks gab mir Sicherheit und gleichzeitig wusste ich, dass ich damit mein Umfeld weniger anstecke. Heute sind viele Junge und Jugendliche individuell und autonom unterwegs. Ich finde aber, als Teil der Gesellschaft muss jede und jeder Verantwortung tragen. Das ist gleichzeitig meine Bitte an meine Mitmenschen in der Schweiz: Seid solidarisch und sprecht wieder in normalem Ton miteinander.»

Aufgezeichnet von Daniel Hauri

 

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