Was Glarner Firma mit höchstem Turm der Welt zu tun hat

Der Name infonorm ist weltweit bekannt: Im höchsten Wolkenkratzer der Welt in Dubai gibt es solche modulartig aufgebauten Schildertypen aus der Molliser Firma: Menschen werden dank diesen Orientierungsanlagen geleitet.



Kreativ: Die Maschinen für das Zuschneiden der Aluprofile kann Geschäftsführer Sepp Glarner (rechts) auf seinen Produktionsleiter Jakob Pohle zählen. (Bild: Irène Hunold Straub).
Kreativ: Die Maschinen für das Zuschneiden der Aluprofile kann Geschäftsführer Sepp Glarner (rechts) auf seinen Produktionsleiter Jakob Pohle zählen. (Bild: Irène Hunold Straub).

Sepp Glarner, der Geschäftsführer von der Kubli Feinmechanik AG, ist mindestens jedes Jahr einmal in Dubai. Letztes Jahr, als der 828 Meter hohe Turm, das höchste Gebäude der Welt, noch im Rohbau war, hätte er den BurJ Chalifa eigentlich gerne besichtigt. «Aber ich hätte einen ganztägigen Kurs über das Verhalten im Gebäudekomplex absolvieren müssen.» Glarner blieb draussen.
Seine Schilder aber sind montiert. Bis jetzt sind es rund 100 mannshohe Wegweiser. «Bei weitem nicht jedes Stockwerk ist ausgebaut; es werden Nachlieferungen nötig sein.» Auch habe seine Firma lange nicht alle Schilder geliefert, sondern jenen ganz speziellen Typ, den der Gründer der Firma, Waldemar Kubli sen., patentieren liess. Es gehe dabei um ein Modulsystem, das im Laufe der Jahre stets verfeinert und weiterentwickelt worden sei. Eine Art Baukasten, wo alles hineinpasst. Schilder oder ganze Orientierungsanlagen, wie sie nun in Dubai montiert wurden, nehme man eigentlich kaum wahr, sagt Glarner. Aber sie seien für das Zurechtfinden enorm wichtig.

Soziale Kontakte mit Arabern

Der Glarner ist sich das Verhandeln mit den Arabern gewohnt. Auf Englisch klappe das gut. Mit der Zeit hat er auch gemerkt, dass seine Auftraggeber gerne feilschen. «Da muss ich halt bei der ersten Offerte ein bisschen höher einsteigen, damit ich noch Raum habe, mit dem Preis etwas zurückzugehen, bis wir uns dann treffen», schmunzelt der Geschäftsführer.
Auf keinen Fall aber dürfe man den Arabern mit Misstrauen begegnen. Überhaupt spiele der soziale Kontakt eine grosse Rolle. Er legt deshalb auch grossen Wert darauf, möglichst oft vor Ort zu sein, auch wenn das von der Produktion her nicht unbedingt nötig wäre.

Tausende von Artikeln

Obwohl sich Glarner als kleinen Fisch im weltweiten Angebot von Schildern bezeichnet, ist er überzeugt, dass das System infonorm in der Branche einen hervorragenden Ruf geniesst. Und überhaupt: «Unsere Produkte sind besser, präziser, beim Preis könnten wir jedoch nicht mithalten, da sind die Chinesen deutlich günstiger.» Aber die Schweizer seien halt nach wie vor bekannt für Zuverlässigkeit und Liefertreue. «Da können uns die anderen nicht das Wasser reichen.»
Es handelt sich um ein auswechselbares Aluminiumsystem kombiniert mit Acrylglas. Die Aluprofile werden im Aargauischen speziell für das Molliser Unternehmen hergestellt. In Mollis werden sie auf die richtige Länge geschnitten; die Maschinen dazu wurden eigens entwickelt. «Es gibt Tausende von Artikeln, alles muss zusammenpassen», erklärt der Geschäftsführer. Beschriftet und montiert werden die Schilder dann vor Ort.

Neue Homepage

Die Kubli Feinmechanik AG war bereits bei den 421 Meter Petronas Towers, dem Wahrzeichen Kuala Lumpurs, im Geschäft. Die waren zwar vor zehn Jahren fertiggestellt worden. «Aber noch heute gibts Folgeaufträge», freut sich Sepp Glarner. Auch den Flughafen von Athen durften sie mit Schildern bestücken. Weitere Aufträge warten noch auf die Ausführung - wie etwa die Beschilderung des internationalen Flughafens von Doha, der Hauptstadt von Katar, oder des neuen American Hospitals in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder um die grosse US amerikanische Prüfungdes Spitals von Dubai oder der grossen US amerikanischen Prüfungs- und Beratungsfirma Deloitte.
Dass die Glarner Firma am Bau des höchsten Gebäudes der Welt beteiligt ist, freut den Geschäftsführer natürlich besonders. Das wird selbstverständlich auch auf dem 90 Sekunden kurzen Film auf der neuen Homepage www.infonorm.ch abgebildet und erwähnt werden.