Was invasive Arten im Glarnerland mit Kolumbus zu tun haben

Neobiota ist der Sammelbegriff für gebietsfremde Tiere und Pflanzen, die vom Menschen bewusst oder unbewusst eingeführt wurden. Im Naturzentrum Glarnerland informiert eine neue Themenwand über die Neobiota-Problematik und zeigt ihren geschichtlichen Verlauf. Zudem erfährt man mehr über ausgewählte invasive Arten und den Umgang mit ihnen.



Die Quaggamuschel gleicht stark der Zebra- oder Wandermuschel. Erstere hat aber deutlich abgerundete Schalenseiten und einen wellenförmigen Schalenrand. Die Quaggamuschel ist oft längsgestreift, die Zebra- oder Wandermuschel hat zickzackförmige Querstreifen. (Foto © L. Haltiner, Eawag)
Die Quaggamuschel gleicht stark der Zebra- oder Wandermuschel. Erstere hat aber deutlich abgerundete Schalenseiten und einen wellenförmigen Schalenrand. Die Quaggamuschel ist oft längsgestreift, die Zebra- oder Wandermuschel hat zickzackförmige Querstreifen. (Foto © L. Haltiner, Eawag)

Ein vermehrter Austausch von Pflanzen und Tieren zwischen verschiedenen Weltregionen findet schon seit der Entdeckung von Amerika im Jahre 1492 durch Kolumbus statt. Arten, die seit dann in andere Regionen gebracht oder verschleppt werden, nennt man Neobiota. Dazu gehören auch die Tomate, die Kartoffel oder der Mais. Niemand käme auf die Idee, diese Arten als problematisch zu bezeichnen, da sie nur in Obhut und kontrolliert gedeihen. Andere Arten hingegen, die sich selbstständig in der freien Natur verbreiten und diese beeinträchtigen können wie der Essigbaum oder die Amerikanischen Goldruten, aber auch tierische Mitbewohner wie die Asiatische Tigermücke oder die Quagga-Muschel, werden als invasive Neobiota-Arten auf einer schwarzen Liste geführt und wegen ihres enormen Ausbreitungspotenzials bekämpft. Auf einer Themenwand im Naturzentrum erfährt man mehr über ausgewählte invasive Arten, warum diese im konkreten Fall problematisch sind und was man dagegen tun kann.

Anlaufstelle bei Fragen, für Infomaterial und Neophyten-Säcke

Gerade bei invasiven Tierarten ist die Bestimmung wegen sehr ähnlicher Arten schwierig. Das Naturzentrum Glarnerland hilft bei Fragen zu Neobiota-Sichtungen gerne weiter. Zudem erhält man dort Informationsbroschüren zu invasiven Neozoen und Neophyten im Kanton Glarus sowie kostenlose Neophyten-Säcke zur Bekämpfung invasiver Pflanzen. Standorte von invasiven Arten können auch dem Naturzentrum gemeldet werden. Sie werden dann an die entsprechenden kommunalen und kantonalen Stellen weitergeleitet.

Bei Fragen steht das Naturzentrum Glarnerland zur Verfügung unter [email protected], Tel.: 055 622 21 82 sowie in seiner Infostelle im Bahnhofsgebäude von Glarus. Weitere Informationen unter https://naturzentrumglarnerland.ch/natur-infos/neobiota.