Die Richtsätze für Festhypotheken sind seit Ende 2022 markant nach oben geschossen. Der Grund für die teurer gewordenen Hypotheken liegt an der höheren Inflation. Auch in der Schweiz ist die Teuerung zuletzt über das SNB-Zielband angestiegen. Der Zinsanstieg betrifft jene, welche jetzt eine Hypothek abschliessen oder eine auslaufende verlängern müssen. Besonders die Wahl des passenden Finanzierungsmodells verunsichert viele im derzeit herrschenden Zinsumfeld. Soll nun eine SARON-Hypothek oder eine Festhypothek abgeschlossen werden? Zur Beantwortung dieser Frage ist derzeit mehr denn je eine Auseinandersetzung mit dem Marktumfeld und die Ermittlung der eigenen Risikobereitschaft notwendig.
Die überwiegende Mehrheit der Schweizer Eigenheimbesitzenden setzt bei der Wahl der Finanzierung bisher auf Sicherheit und damit einen ruhigen Schlaf. Entsprechend entfallen über 80 Prozent des ausstehenden Hypothekarvolumens in der Schweiz auf Festhypotheken. Mit Festhypotheken ist man während der Laufzeit gegen Zinsänderungen abgesichert. Diese Sicherheit hat aber ihren Preis, eine Art Versicherungsprämie gegen steigende Zinsen. In der Regel fährt man mit einer Geldmarkthypothek (SARON) über die gesamte Laufzeit gerechnet günstiger. Das zeigt sowohl der Blick in die Vergangenheit als auch derjenige auf die Erwartungen der Finanzmärkte.
Letztlich hängt der Entscheid aber vor allem von der persönlichen Risikobereitschaft und dem finanziellen Spielraum ab. Der Preis für einen guten Schlaf ist durch den Anstieg der Langfristzinsen deutlich gestiegen, sodass sich viele zweimal überlegen werden, ob sie die Versicherung, die eine Festhypothek bietet, noch abschliessen möchten. Oftmals ist bei Hypotheken ein Mix verschiedener Modelle mit festen und variablen Laufzeiten prüfenswert, wodurch die Zinsrisiken diversifiziert werden können.
