...was zu erleben aber sehr

Ein Glarner liest in Glarus – und wird dazu aus Moskau eingeflogen. Am Freitag, 21. November, spricht der Glarner Diplomatinnengatte Martin C. Mächler in der Landesbibliothek über slawische Badekultur und andere Schlamassel. Als Vorprogramm stellt Baeschlin die neuen Glarner Bücher vor.



Martin Mächler vor den bulgarischen Alpen.
Martin Mächler vor den bulgarischen Alpen.

Ein Buch zu schreiben, ist nicht schwer, was zu erleben aber sehr.» Unter diesem leicht abgewandelten Motto stehen heute viele Werke – vor allem junger Schriftsteller. Einer, der sich über mangelnde Erlebnisse nicht beklagen kann, ist dagegen Martin C. Mächler. Denn es gibt nur wenige Aktivitäten, welche der Glarner Kulturexport noch nicht ausprobiert hat: Der gelernte Dachdecker war in seinem bisherigen Leben unter anderem Versicherungsberater, Kunst-Maler, Universitätsdozent, Barkeeper, Bowler und sogar Seehundspitalambulanzfahrer. Letztes Jahr fügte er diesem Palmares ein weiteres Highlight hinzu: Als Autor des Erstlings «Der Sprung aus der Badewanne und andere Schlamassel».

Als solchen haben ihn die Freunde der Landesbibliothek Glarus auf die Piazza der Landesbibliothek eingeladen. Martin Carl Mächler, 1960 in Luzern geboren und in Glarus aufgewachsen, lebt aufgrund des Berufs seiner Ehefrau seit 16 Jahren zusammen mit ihr im Ausland – momentan gerade in Moskau. Da ihm seine Heimat aber nach wie vor sehr am Herzen liegt, kommt er in regelmässigen Abständen zurück in die Schweiz, um sich mit zahlreichen Bekannten und Verwandten zu treffen, sich mit Cervelats seiner Glarner Lieblingsmetzgerei einzudecken und die Glarnerinnen und Glarner mit seiner Lebensgeschichte anzustecken.

Wien, San Francisco, Addis Abeba und Mailand waren seine bisherigen Stationen. Die Buchvernissage fand im bulgarischen Sofia statt, wo seine Kurzgeschichten und Gedichte in einer geradezu abenteuerlich alpinen Umgebung präsentiert wurden. In der «National Gallery For Foreign Art» erschien auch der Schweizer Botschafter in Bulgarien, Thomas Feller. Wenn Martin Mächler also am 21. 11. wieder mal nach Glarus kommt, so hat er neben dem Bedenkenswerten, was er vorliest, auch wieder Geschichten im Gepäck, die er frisch erlebt hat. Das gibt uns Glarnerinnen und Glarner die einzigartige Möglichkeit, uns einmal zu erkundigen, was da draussen in der Welt eigentlich gerade los ist – für einmal ohne die Vermittlung des inzwischen obligaten Flachbildschirms.

Autorenlesung und Gespräch mit Martin C. Mächler:

Freitag, 21. November 2008, 20.00 Uhr, Landesbibliothek Glarus.