Wasserkraftwerke Bleiche und Holenstein II liefern mehr «Pfuus»

Geschäftsleitung, Angestellte und Mitarbeiter der Technischen Betriebe Glarus feierten mit berechtigtem Stolz im «Schützenhaus»-Saal in Glarus die Erneuerung und Inbetriebnahme des Trinkwasser-Kraftwerks «Bleiche» und des Kraftwerks «Holenstein II». Das «Andrehfest» war zugleich ein Dankeschön an alle Beteiligten, die zum guten Gelingen der beiden Projekte beigetragen haben.



Verwaltungsratspräsident der TB Glarus
Verwaltungsratspräsident der TB Glarus

Nicht in angedrehter, dafür umso mehr in fröhlich aufgedrehter Stimmung, feierte die Geschäftsleitung der Technischen Betrieb Glarus gemeinsam mit ihren Angestellten und Mitarbeitern vergangenen Freitagabend die Erneuerung und Inbetriebnahme des Trinkwasserkraftwerks «Bleiche» und des Kraftwerks «Holenstein II. Sichtlich erfreut zeigte sich Geschäftsführer Martin Zopfi-Glarner bei seiner Begrüssung über die Anwesenheit der ganzen TB Glarus-Familie inklusive Verwaltungsratspräsident Dr. Allen Fuchs, Ständerat Dr. Thomas Hefti und Gemeindepräsident Christian Marti. Der als «Andrehfest» proklamierte Event galt zugleich als Dankeschön an alle an der Realisation der beiden Kraftwerke involvierten Beteiligen, die mit viel eigenem Engagement und Herzblut zum erfolgreichen Gelingen der beiden Projekte beitrugen.

Mutige Investitionen, Optimismus und Weitblick


Mit Investitionskosten im Gesamtvolumen von rund 10 Millionen Franken haben die Betreiber in Anbetracht der heutigen Situation auf dem Strommarkt zweifellos viel Mut bewiesen. Mit Optimismus und Weitblick haben sie sich nichtsdestotrotz an diese beiden ambitiösen Projekte herangewagt. Am Freitagabend präsentierten sie mit berechtigtem Stolz das neuerstellte Trinkwasser-Kraftwerk «Bleiche» und das Kraftwerk «Holenstein II». Mittels Knopfdruck auf seinem Laptop konnte Stefan Baumgartner vom Technischen Büro gleich vom «Schützenhaus»-Saal aus die beiden Anlagen hochfahren und somit ihrer Zweckbestimmungen übergeben. Die Anwesenden im Saal erlebten dank einer Live-Web-Kamera beim Wehrkraftwerk Holenstein dieses epochale Ereignis auf einer Leinwand, während die Harmoniemusik Glarus für den schmissigen, musikalischen Background sorgte. Sozusagen das Tüpfelchen auf dem i war die Übergabe eines farbenprächtigen Bildes durch Johannes Braun, Vertreter des Turbinenlieferanten. Auf dem Gemälde sinnigerweise Neptun, dem römischen Gott des Wassers.

Trinkwasserkraftwerk Bleiche


Seit dem Jahr 1937 betreiben die Technischen Betriebe Glarus am Oberdorfbach in Glarus ein Trinkwasser-Kraftwerk. Der Zahn der Zeit hat in all den 80 Jahren logischerweise seine Spuren hinterlassen. Mit der Erneuerung und umfassenden Sanierung und dem Einbau einer neuen Turbinenanlage konnte die Leistungskapazität wesentlich erhöht werden. In rekordverdächtigen fünf Monaten Bauzeit wurde das 80 Jahre alte Trinkwasserkraftwerk in der Bleiche komplett erneuert. Die heutige Anlage leistet bei Volllastbetrieb eine elektrische Leistung von 265 kW, was einer Steigerung von mehr als 20% gegenüber der alten Anlage entspricht. Die Anlage selbst kostet 1,5 Millionen gut investierte Franken und wird betrieben von einer 3-düsigen Pelton-Turbine.

Kraftwerk Holenstein II


Die Technischen Betriebe Glarus sind Besitzer und Betreiber des an der Linth liegenden Kraftwerkes Holenstein. Die Anlage stammt in ihrer ursprünglichen Form aus der Zeit der Industrialisierung des Kantons Glarus im 19. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre wurde dieses kontinuierlich den sich ändernde Bedürfnissen angepasst. Das alte, feste Wehr im Bereich «Holenstein I» genügte den Anforderungen bezüglich Hochwasserschutz und Fischgängigkeit definitiv mehr. Gleichzeitig konnte die Anlage nur rund die Hälfte der maximalen Wassermengen des bestehenden Fabrikkanals benutzen. Zusätzlich erlitten die Turbine und der Generator im Jahre 2012 einen Totalschaden. Das Kraftwerk «Holenstein II» wurde nun nach über 13 Monaten intensiver Bauzeit neu erstellt. Die doppelt regulierte Kaplan-Turbine leistet dabei eine elektrische Leistung von 190 kW und kostet 3,2 Millionen Franken.