Und im Comptoir und dessen Nebenräumen steht die Zeit wohltuend still, verlangsamen sich die sonst eiligen, zielorientierten Schritte. Die Schaukästen sind mit kurzen Zitaten versehen und gestatten so Einblicke in die Arbeit des Designers.
Dessen Ideen und Entwürfe gelangen nicht immer in den Verkauf, sind aber kostbar genug, um aufbewahrt zu werden. In einem Nebenraum kann man sich mit Trachten und ihrer geschichtlichen Bedeutung, mit zahlreichen Bildern und Stoffen auseinandersetzen. Und wenn der Stoff Teile der Welt zu überfluten droht, trägt die Firma einiges bei, werden doch in der Firma Daniel Jenny und Cie. in Haslen 3,5 Millionen Quadratmeter verwoben.
Stoffe gehören unabdingbar in unsere Welt, sie verkörpern Macht, Reichtum und Geisteshaltungen. Und warum soll man ein Stoffstück mit gediegenen Bilderrahmen umgeben, um bildhaftes Hinführen in die Welt der Karos, der verschiedensten Quadrate auszulösen? Ruth Kobelt hat sich diesem Thema gewidmet und führt damit bewusst zu einer hinterleuchteten Textilarbeit der Ennendanerin Heidi Siegel.
Zwischen Stehpulten und Musterbüchern findet sich diese vielfarbige, reizende Kostbarkeit. Auch nach ganz vielen Minuten des Hinschauens entdeckt das suchende Auge immer wieder Neues in stiller Schönheit. Ein Besuch lohnt sich, möglich ist das noch bis zum 18. Dezember.
Webkunst, Karos, Textilarbeit
Die vorweihnächtliche Zeit ist im Comptoir Ennenda unweigerlich mit Kunst und geselligem Begegnen verbunden. Diesmal fehlte Ruth Kobelt die Zeit um eine Vernissage zu organisieren. Sie lud fast im Stillen zum Besuch von kunstreich Präsentiertem im Obergeschoss der «Baumwollblüte» an der Fabrikstrasse ein.