Wechsel in den dritten Lebensabschnitt

Für alle doch völlig überraschend und unerwartet gab heute früh Mathias Jenny, seines Zeichen Gemeindepräsident von Glarus, Landrat und Bankenpräsident, den Rücktritt von sämtlichen politischen und öffentlichen Ämtern bekannt.



Mathias Jenny bei der Bekanntgabe seiner Rücktritte aus allen politischen und öffentlichen Ämtern (Bild: ehuber)
Mathias Jenny bei der Bekanntgabe seiner Rücktritte aus allen politischen und öffentlichen Ämtern (Bild: ehuber)

Der Rücktritt von seinen Ämtern erfolgt stufenweise, womit für die Nachfolge jeweils genügend Zeit besteht und kein übermässiger Zeitdruck entsteht. Der Entscheid zu diesem Schritt hat sich Mathias Jenny eingehend überlegt und er ist der Ansicht, dass der Termin für seine Rücktritte zur rechten Zeit erfolgt.

Langjährige Tätigkeit in öffentlichen Ämtern

„Nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum Landrat und nach 20-jähriger Tätigkeit im Bankrat – davon 17 Jahre als Präsident – und 9-jähriger Einsitznahme im Gemeinderat Glarus – davon fünf Jahre als Präsident – ist es an der Zeit, diese Aufgaben und die grosse Verantwortung in neue Hände zu übergeben.“ Sichtlich entspannt und keineswegs niedergeschlagen orientierte Jenny die anwesenden Pressevertreter über seinen doch überraschenden Rücktritt. Vor allem der Rücktritt aus allen Ämtern kam doch unterwartet. Er habe am Vorabend an der Gemeinderatsitzung auch seine AmtskollegenInnen darüber informiert, wobei dieser Entschluss sichtlich betroffen aufgenommen wurde. Er sei der Ansicht, dass vor allem in Hinblick auf die Gemeindestrukturreform ein Wechsel an der Spitze in Glarus von Vorteil wäre. Denn sein Nachfolger könne sich in dieser Zeitspanne bis Ende 2010 gut einbringen. Für ihn sei der Zeithorizont für sein weiteres Engagement bis 2010 zu weit gewesen.

Zeitplan der Rücktritte

Er werde am 30. April aus dem Landrat ausscheiden, wobei dieses Datum nicht als Überraschung bezeichnet werden könne. Er habe bereits früher orientiert, dass er auf dieses Jahr sein Mandat als Landrat niederlegen werde. Als Gemeindepräsident von Glarus werde er per 30. Juni 2007 zurücktreten. So bleibe genügend Zeit für die, im Rahmen der Eidgenössischen Abstimmung vom 19. Juni stattfindende Wahl, einen würdigen Nachfolger zu finden. Das Mandat als Bankenpräsident der Glarner Kantonalbank werde er per 31. Januar 2008 abgeben. Sollte sich in der Nachfolge des Bankenpräsidenten eine frühere Lösung abzeichnen, wäre er durchaus bereit, auch auf einen früheren Zeitpunkt zurückzutreten.

Dritter Lebensabschnitt

„Im Zusammenhang mit meinem runden Geburtstag, den ich kürzlich feiern durfte, habe ich den Entschluss gefasst, in den 3. Lebensabschnitt zu wechseln. Damit erfülle ich mir einen lange gehegten Wunsch, noch bei guter Gesundheit vorzeitig die Pensionierung anzutreten. Ich freue mich auf die bevorstehende Zeit.“ Weiter habe er nun endlich Zeit sich vermehrt um seine Enkelkinder zu kümmern und wieder einmal in Ruhe ein gutes Buch zu lesen. Mit diesem Entscheid habe er mit der politischen Vergangenheit abgeschlossen, dies ohne schmerzliche Nachwehen. Er habe während seiner Amtszeit viele sehr interessante Menschen kennen gelernt und dabei auch Freundschaften über seine politische Tätigkeit hinaus schliessen können.

„Ich danke allen, die mich während den politischen und öffentlichen Tätigkeiten begleitet, unterstütz und mir ihr Vertrauen geschenkt haben.“ Mit diesen Worten schloss Mathias Jenny die kurze Presseorientierung.

Stimme zu dem Rücktritt

egen Abend konnte glarus24 kurz mit der Gemeinderätin von Glarus, Andrea Trümpy, über diesen Rücktritt sprechen. „Uns hat die Ansage des Rücktrittes von This Jenny gestern Abend doch voll getroffen und überrascht. Klar, nach den vergangenen Querelen um Jenny habe ich mir diesbezüglich auch schon ab und zu Gedanken gemacht. Aber der Rücktritt hat uns doch alles sehr getroffen. Nun gilt es in aller Ruhe einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Die Ersatzwahl wird mit grosser Wahrscheinlichkeit am 19. Juni stattfinden.“

glarus24 wünscht Mathias Jenny alles Gute auf seinem politfreien Weg und bedankt sich für die stets offene und unkomplizierte Unterstützung bei den Berichterstattungen.