Weg mit Krampfadern und Besenreisern

Ob operative Behandlung von Krampfadern oder Verödung von Besenreisern: Myrtha Muoser, Oberärztin und Fachärztin für Chirurgie FMH am Kantonsspital Glarus, hat schon vielen Patienten geholfen – Frauen und Männern notabene.



Myrtha Muoser
Myrtha Muoser

Frau O. ist 35-jährig und leidet an erweiterten, teils geschlängelten Venen im rechten Bein – Krampfadern oder Varizen genannt. Diese treten bei zirka 20 Prozent der Erwachsenen auf, bei Frauen rund dreimal häufiger als bei Männern. Ursache ist oft eine Veranlagung zur Bindegewebsschwäche. Hinzu kommen hormonelle oder mechanische Faktoren wie Übergewicht, Geburt, Stehberufe usw.

Varizen stören nicht nur kosmetisch, sie können auch zu krampfartigen Schmerzen, nächtlichen Beinkrämpfen, Juckreiz, Schwere- und Spannungsgefühl – vor allem bei längerem Stehen und bei Wärme – führen. Weiter können sie sich entzünden, Ekzeme bilden oder bei fortgeschrittener Erkrankung platzen und Blutungen sowie offene Hautstellen an den Unterschenkeln verursachen.

Ambulante Operation in Glarus

Der Hausarzt überweist Frau O. zu Myrtha Muoser, seit sieben Jahren Oberärztin und Fachärztin für Chirurgie FMH am Kantonsspital Glarus mit Spezialgebiet Varizenchirurgie und Besenreiserbehandlung. Im gemeinsamen Gespräch beschliessen sie die operative Behandlung der Krampfadern. Die Erfolgsquote der Operation für eine dauerhafte Entfernung der Varizen liegt bei knapp 90 Prozent – bei lediglich einer Verödung ist nach fünf Jahren in 50 bis 90 Prozent der Fälle mit einem Wiederauftreten zu rechnen.

Da nur ein Bein betroffen ist und es Frau O. gut geht, kann die Operation ambulant durchgeführt werden. Die Patientin hat sich für die rückenmarksnahe (Teil-)Narkose entschieden; möglich wäre auch eine Vollnarkose gewesen.

Frau O. tritt am Morgen ein und verlässt das Spital am Nachmittag wieder. Aufgrund des erfolgten Strippings der Stammvene muss sie sich während zirka einer Woche das Bein einbinden. Um das Ergebnis zu optimieren und um Komplikationen zu verhindern, muss sie anschliessend während etwa zwei Monaten einen Kompressionsstrumpf am Unterschenkel tragen. Deshalb hat sie sich im Januar operieren lassen. Die meisten der rund 100 von Myrtha Muoser pro Jahr durchgeführten und von den Krankenkassen übernommenen Varizen-Operationen finden denn auch während der Wintermonate statt; sie sind aber selbstverständlich jederzeit möglich. Die Patientinnen und Patienten bewegen sich im Alter zwischen rund 15 und 80 Jahren, bei zirka einem Viertel handelt es sich um Männer.

Besenreiser: kosmetisches Problem

Einen Tag später tritt Herr A. ins Spital ein, um sich – ebenfalls ambulant – seine Besenreiser an den Oberschenkeln veröden zu lassen. «Meine Beine gefallen mir nicht. Die Besenreiser haben mich schon bei meiner Mutter gestört, nun habe ich selber welche. Beim Wandern, Velofahren oder in der Badi stören sie mich enorm», sagt der 60-Jährige. Mit Besenreisern bezeichnet man oberflächliche Venen, die erweitert und vermehrt durchblutet sind.

Myrtha Muoser verödet sie mittels niedrigprozentigem Alkoholderivat. Der Eingriff dauert rund eine halbe Stunde und wird nicht von den Krankenkassen übernommen, da es sich um ein kosmetisches Problem handelt. Herr A. ist glücklich über die Verödung und stört sich auch nicht daran, dass er anschliessend rund zehn Tage Kompressionsstrümpfe tragen muss.

Dieser Behandlung, Sklerosierungstherapie genannt, unterziehen sich in Glarus jährlich rund 25 Patientinnen und Patienten zwischen zirka 20 und 60 Jahren; 90 Prozent sind weiblichen Geschlechts. Falls mehrere Flecken entfernt werden müssen, sind auch mehrere Sitzungen nötig. Vor wenigen Jahren boomten Alternativen wie Laser und Radiofrequenzmethoden; diese wurden jedoch aufgrund von mangelndem Erfolg wieder zugunsten der Verödung aufgegeben.

Infos: www.kantonsspitalglarus.ch