Weibel erste Parlamentspräsidentin

An der gestrigen Sitzung hat das Parlament turnusgemäss die Nachfolgerin von Adrian Hager gewählt. Mit Katja Weibel (SP) präsidiert zum ersten Mal eine Frau in Glarus Nord. Neu ins Büro gewählt wurde Hanspeter Hertach (SVP).



Das frisch gewählte Büro des Parlaments Glarus Nord mit der neuen Präsidentin Katja Weibel (stehend) und dem neuen 3. Stimmenzähler Hanspeter Hertach. (Bild: jhuber)
Das frisch gewählte Büro des Parlaments Glarus Nord mit der neuen Präsidentin Katja Weibel (stehend) und dem neuen 3. Stimmenzähler Hanspeter Hertach. (Bild: jhuber)

Einen Tag vor der Gemeindeversammlung traf sich gestern das Parlament von Glarus Nord nochmals in Niederurnen. Das wichtigste Geschäft dabei war sicher die Neukonstituierung der Büros. Als Nachfolgerin von Parlamentspräsidenten Adrian Hager (SVP) wählte das Parlament mit 29 von 31 Stimmen die Vizepräsidentin Katja Weibel (SP). Sie ist somit die erste Frau in diesem ehrenvollen Amt.

Weiterhin ein spannender Prozess

«Ich freue mich sehr, in diesem Amt die spannenden Prozesse in der neuen Gemeinde begleiten zu können.» Zwar stelle sich bereits an einigen Stellen der Alltag ein, vieles werde in dieser Legislatur jedoch weiterhin neu sein. In den Dank schloss die neue Präsidentin auch ihren Vorgänger ein, unter seiner fachkundigen Führung habe sie viel gelernt, das sie hoffentlich in ihrem Amtsjahr einsetzen kann. Hager freute sich nach seiner langen anderthalbjährigen Amtszeit, wieder ins Parlament zurückkehren und debattieren zu können. Als Symbol schenkte Hager Weibel eine Sanduhr. «Meine Zeit ist abgelaufen, deine hat gerade begonnen.» Die Uhr soll aber auch helfen, damit die Sitzungen speditiv verlaufen. Dies war am letzten Donnerstag sicher der Fall. Die bisherigen Büromitglieder rutschten mit deutlichem Mehr eine Position weiter, sodass neu Cornelia Schmid (FDP) Vizepräsidentin, Gret Menzi 1. Stimmenzählerin und Margrit Neeracher 2. Stimmenzählerin ist. Neu und als einziger Mann ins Büro wurde Hanspeter Hertach (SVP) gewählt.

Haltengut kann erweitern

Unter neuem Büro hatte das Parlament anschliessend noch zwei Geschäfte zu behandeln. Die Firma Hartschotterwerk Haltengut AG in Mollis kam mit dem Wunsch für eine Erweiterung an die Gemeinde. Auf dem Gelände sollen nach der Waldrodung in begrenztem Umfang Steine abgebaut werden. Im Anschluss daran soll sauberes Auffüllmaterial eingebracht und deponiert werden. Da das gewünschte Gebiet mehrheitlich bewaldet ist, muss das Gebiet befristet umgezont werden. Dies soll mit einer Änderung des Nutzungsplans sowie der Bauordnung Mollis geschehen. Das Geschäft war im Parlament unbestritten und wurde ohne Gegenstimmen genehmigt.

Postulat abgewiesen

Seit April dieses Jahres wurde in der lintharena die Parkbewirtschaftung eingeführt. Die GLP Glarus Nord störte sich dabei an der Praxis, dass Gäste des Restaurants im Gegensatz zu den Benutzern der Kletteranlagen oder dem Schwimmbad von den Parkplatzgebühren befreit werden. Daraufhin reichte sie bei der Gemeinde, welche 80% der lintharena besitzt, ein Posulat ein, welches auch die Benützer der weiteren Angebote von der Parkgebühr befreien sollte. Nach eingehender Prüfung beantragte der Gemeinderat dem Parlament die Ablehnung dieses Postulats. Gemeinderat Marco Kistler berichtigte dabei, dass erst ab einem Betrag von 15 Franken im Restaurant die Parkgebühr entfalle, ausserdem habe man mit den Tarifen und Zeitdauern auch die weiteren Benützer der lintharena berücksichtigt. Es könne aber nicht sein, dass eine Parkbewirtschaftung eingeführt werde und dann fast alle Benützer davon ausgeschlossen werden. Das System sei jung und man solle die Betreiber nun mal erste Erfahrungen sammeln lassen. Der Erstunterzeichner Lorenzo Conte (GLP) dankte für die Antwort, wies aber darauf hin, dass gerade die Gemeinde darauf achten solle, dass die Bevölkerung auch in einem solchen Punkt gleich behandelt werde. Ohne Gegenstimme wurde das Postulat anschliessend abgewiesen.