Weichen für die Zukunft stellen

Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat im Geschäftsjahr 2008 trotz turbulenten Finanzmärkten eines der besten operativen Ergebnisse im Bereich Betriebsertrag und Bruttogewinn erzielt. Dies konnte David Becher, CEO der GLKB, an der heutigen Medienorientierung bekanntgeben.



Weichen für die Zukunft stellen

Die in den vergangenen Jahren eingegangenen Kreditrisiken führten anderseits zu einem aussergewöhnlich hohen Einzelwertberichtigungsbedarf in der Höhe von 96.8 Millionen Franken. Dies führte schlussendlich dazu, dass ein Jahresverlust von 56.8 Mio Franken ausgewiesen werden muss. Wie Bankratspräsident Martin Leutenegger bekanntgab, sind die erforderlichen Korrekturmassnahmen bereits eingeleitet.



Ernüchterndes Jahresergebnis 2008


„Das ernüchternde Jahresergebnis 2008 ist das Resultat einer aggressiven Ausleihungspolitik vor allem bei ausserkantonalen Schuldnern in den vergangenen Jahren. Sowohl im personellen als auch im strategischen Bereich sind Änderungen vorgenommen worden, um die Weichen für eine prosperierende Zukunft zu stellen.“ Bankratspräsident Martin Leutenegger führte weiter aus, dass mit David Becher im vergangenen Jahr eine ausgewiesene Führungspersönlichkeit als neuer CEO der Bank gewonnen werden konnte. Auf der strategischen Ebene wurde insbesondere die Risikopolitik grundlegend überarbeitet.

Zinsgeschäfte auf Vorjahresniveau


Der Erfolg im Zinsengeschäft konnte mit 51.4 Million Franken trotz Margendruck und praktisch konstantem Kundenausleihungsvolumen praktisch auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Die mit den gefährdeten Forderungen zusammenhängenden Zinsrückstellungen führten zu einem Mindererfolg, wodurch sich der Zinserfolg gesamthaft um eine Million Franken reduzierte. Dies entspricht einem Rückgang von 1.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der weltweite Sturz der Finanzmärkte führte dazu, dass die Kunden weniger Wertschriftengeschäfte tätigten. Durch diesen Umstand reduzierte sich der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ebenfalls um eine Million auf 11.8 Millionen Franken, oder einem Rückgang um 7.8 Prozent. Trotzdem kann in Anbetracht des negativen Börsenjahres 2008 das erzielte Ergebnis als respektabel beurteilt werden.

Erfreulicher Betriebsertrag


Die Glarner Kantonalbank erzielte im vergangenen Jahr mit dem Betriebsertrag von 63.2 Millionen Franken das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Gegenüber dem Rekordjahr 2007 reduzierte sich der Bruttoertrag um 4.8 Millionen Franken, oder 7.1 Prozent. Trotz der straken Börsen- und Marktschwankungen konnte die GLKB mit 29.7 Millionen Franken einen Bruttogewinn erwirtschaften der im Rahmen der Jahre 2005 und 2006 liegt.



Höhere Abschreibungen und hohe Wertberichtigung



Um rund zwei Millionen Franken fallen im vergangenen Jahr die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen höher aus und liegen bei 5.2 Millionen Franken. Im Wesentlichen resultiert dies aus der bereits im Halbjahresbericht erwähnten Bewertung der Tochtergesellschaft KMU Factoring AG. Die aussergewöhnlich hohen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste belaufen sich auf 96.8 Millionen Franken. „Der hohe Wertberichtigungsbedarf hat uns veranlasst die Risikopolitik zu überarbeiten, um das bestehende und künftige Ausleihungsgeschäft besser auf die Risikotragfähigkeit und die Eigenmittelsituation der GLKB abzustimmen“ erläuterte Becher. Diese hohen Wertberichtigungen führen dazu, dass die GLKB einen Jahresverlust von 56.8 Millionen Franken ausweist.



Bilanzsumme um 3.1 Prozent gewachsen



Im vergangenen Jahr wuchs die Bilanzsumme der Bank um 98.3 Millionen Franken auf neu 3 319.3 Millionen Franken, was einer Zunahme um 3.1 Prozent entspricht. In Bereinigung gewisser Firmenausleihungen nahmen die Forderungen gegenüber Kunden (Kredite ohne hypothekarische Deckung) um 34.8 Millionen auf 498.1 Millionen Franken ab. Hingegen konnten die Hypothekarforderungen um 19.9 Millionen auf neu 2 359.4 Millionen Franken leicht ausgebaut werden. Der Verkauf der Beteiligung an Solar Plant Swiss AG sowie die Abschreibung bei der KMU Factoring AG führen zu einem Rückgang bei den Beteiligungen um 6.9 Millionen auf 4.6 Millionen Franken. Durch Entscheide des Landrates und des Regierungsrates wurde das liberierte Dotationskapital insgesamt auf 80 Millionen Franken erhöht.



Verstärkung für die Geschäftsleitung



Der Bankrat hat mit Hanspeter Rhyner per 1. Februar 2009 einen neuen Leiter des Bereiches Geschäftskunden gewählt und ihn gleichzeitig zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Als ausgewiesener Kommerzfachmann wird er die Geschäftsleitung der GLKB ideal ergänzen und unterstützen.



GLKB auch Thema der heutigen Landratssitzung



An der heutigen Sitzung wurde im Landrat des Kantons Glarus die Änderung des Gesetzes über die Glarner Kantonalbank verhandelt. Details in unsererm heutigen Bericht zur Landratsitzung.