Weisch nuch …?

Die Zeitzeugen, die sich noch an die Landi 39 erinnern mögen, werden immer weniger. Nichtsdestotrotz kennen wir alle die wunderschön harmonischen, einfachen Melodien aus dieser Zeit vor und während des 2. Weltkrieges wie «Ds Landidörfli», «Guäta Sunntig mitänand» oder auch das unvergessliche «Gilberte de Gourgenay».



Weisch nuch …?

Und so begann das leise Mitsummen oder Mitsingen im Publikum, als die Musikgesellschaft Oberurnen die gehörgängigen Schlager aus jener Zeit interpretierte.

Wie Ruedi Neeracher in seinen humorvollen, interessanten Ausführungen zu berichten wusste, war es ein Glücksfall, dass es das erste Konzertstück des Abends, der Marsch «Alte Kameraden», bis an die Öffentlichkeit schaffte. «Märsche haben wir genug. Diesen werfen Sie besser in den Ofen», soll der Vorgesetzte dem Komponisten Carl Teike 1889 geraten haben. Dieser sehr schnell zu einem der beliebtesten Stücke avancierte Marsch blieb aber für einmal der einzige seiner Gattung an diesem Abend.

«The Entertainer» folgte als nächstes Stück. Scott Joplin hat diesen anspruchsvollen, mit Synkopen gespickten Ragtime 1902 für Klavier geschrieben. Den Solopart auf dem Klavier übernahm mit dem virtuos spielenden Matthias Neeracher eines der jüngeren Mitglieder der Musikgesellschaft Oberurnen.

Auch zur jüngeren Garde zählt Livia Heer, die mit ihrem Solopart auf dem Piccolo in «Swiss Lady» die Menge begeisterte. Dirigiert wurde dieser Schweizer Klassiker von Pepe Lienhard von Vizedirigent Ruedi Neeracher, da Dirigent Helmut Fritschi für einmal in die Stapfen von Mostafa Kafa’i Azimi wechselte und gekonnt den Alphornpart spielte.

Aber auch die älteren Mitglieder kamen in den Genuss von Solostellen. So brillierte Albert Heer mit einem Klarinettensolo beim wohl bekanntesten Chanson «Aux Champs Elysee». Das Solo in «Sing, sing, sing» übernahm Daniel Jenny sen. und dasjenige im Zugabestück «ewigi Liäbi» Ruedi Neeracher auf dem Euphonium.

Nach dem unterhaltsamen, gekonnt gespielten Konzert gab die Theatergruppe der Musikgesellschaft Oberurnen Einblick in den Alltag im Seniorenheim «Glückliche Sunneschy». Nach diversen Missverständnissen und Verwicklungen lösten sich das Rätsel um eine verschwundene, goldene Anstecknadel und die Herkunft von Dorothea Ochsner.

Wer nach Tombola und Tanz zu den Klängen Trio Flamingo noch nicht nach Hause wollte, konnte den Abend bis in die frühen Morgenstunden an der Bar ausklingen lassen.

Zu Beginn des Unterhaltungsabends spielte sich die regionale Jungmusik «Young Winds» Mollis, Näfels, Netstal, Oberurnen unter der Leitung von Lorenz Stöckli in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer.