Weitere Vorentscheide für Glarus Süd gefällt

Die Projektleitung traf für die neue Verwaltung, Heime sowie Wasser/Abwasserwesen richtungweisende Vorentscheide zuhanden des Lenkungsausschusses.



Teilprojektleiter Hans-Rudolf Forrer (Bild: zvg.)
Teilprojektleiter Hans-Rudolf Forrer (Bild: zvg.)

Die Projektleitung empfiehlt, die zentralisierte Lösung mit dem Neubau des Dienstleistungszentrums Schwanden (DLZ) als neues Gemeindehaus – wie an der Orientierungsversammlung vom 4. November von der Arbeitsgruppe vorgestellt – weiterzuverfolgen. Das bestehende Gemeindehaus Schwanden müsste für mindestens zwei bis drei Millionen Franken saniert werden. Beim Neubau des DLZ, der etwa auf fünf Millionen Franken veranschlagt wird, sei zudem der Zuzug von 30 Arbeitsplätzen nach Glarus Süd möglich. Zudem wünscht die Projektleitung, die Platzierung eines Tourismuscenters Glarus Süd im DLZ zu prüfen.


Noch zwei Aussenschalter vorsehen


Die Projektleitung begrüsst den Vorschlag der Arbeitsgruppe Verwaltung, dassbei einem zentralisierten Verwaltungsstandort Bahnhof Schwanden ein besonderes Augenmerk auf die Öffnungszeiten gelegt werden soll. So soll eine ein- bis zweimalige Schalteröffnung an Werktagen bis 20 Uhr sowie eine am Samstagvormittag geprüft werden. Trotzdem sind laut Projektleitung, zumindest vorübergehend, zwei Aussen- oder Auskunftsstellen – sogenannte Publishops – im Sernftal sowie im hinteren Grosstal vorzusehen. Damit könne man auch für weniger mobile Gemeindebürger gut erreichbar bleiben. Es wird zugleich erwartet, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger die Angebote des Online-Schalter nutzen werden.
Für künftige Abstimmungen schlägt die von Teilprojektleiter Hans-Rudolf Forrer geleitete Arbeitsgruppe 14 Urnenstandorte vor, welche die Projektleitung ebenfalls zuhanden des Lenkungsausschusses genehmigt.


Heime als öffentlich-rechtliche Anstalt führen


Teilprojektleiter Peter Zimmermann beantragt der Projektleitung zuhanden des Lenkungsausschusses, für die bestehenden Alters- und Pflegeheime Elm, Linthal und Schwanden die Rechtsform privat-rechtliche Stiftung zu favorisieren. Die Heime in Glarus Süd seien der Nachfrage entsprechende, gut funktionierende und wirtschaftlich-selbständige Betriebe, die heute 241 Bewohnerinnen und Bewohner betreuten und 221 Angestellte (141,5 Vollzeitstellen) beschäftigten. Jedes Heim habe seinen eigenen Charakter und Stärken. Alle drei Heime seien ab 2011 unter ein einheitliches Dach zu stellen.
Um eine gemeinsame Sprache zu finden, hat die Arbeitsgruppe als erstes ein gemeinsames Leitbild für die Alters- und Pflegeheime sowie Spitex erarbeitet. Das Haus zur Heimat in Linthal und das Alters- und Pflegeheim Sernftal in Elm werden heute als unselbständige öffentlich-rechtliche Anstalten von den besitzenden Ortsgemeinden geführt, das regionale Pflegeheim in Schwanden als selbständige Körperschaft des öffentlichen Rechtes. Eine Auflösung der bestehenden Stiftung für das Altersheim/Alterssiedlung Schwanden dürfte laut Arbeitsgruppe aufwändig werden.
Die Projektleitung kommt nach ausgiebiger Diskussion zum Schluss, die Rechtsform selbständig öffentlich-rechtliche Anstalt sei analog der Organisationsform bei den technischen Betrieben Glarus Süd auch für die Heime die adäquate Lösung. Die beantragte Anbindung an die Gemeindeexekutive, wobei das künftige Verwaltungsratspräsidium Heime durch einen Gemeinderat wahrzunehmen ist, wird gutgeheissen.

Wasser und Abwasser zugeteilt


Soll die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung Aufgabe der Werk- oder der technischen Betriebe werden? Die Projektleitung empfiehlt, beides den Werkbetrieben zuzuteilen. Letztere sollten nicht geschwächt werden. Mit den technischen Betrieben sowie den Forst- und Werkbetrieben sind drei starke Betriebe anzustreben. In den heutigen Gemeinden sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen, die Mitarbeiter des Werkbetriebes für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zuständig. Bei einer Zuteilung an die technischen Betriebe, die gewinnorientiert wirtschafteten, ginge der Einfluss der Gemeinde respektive der Stimmbürger markant zurück.

Ja und Nein zu Gemeindeinvestitionen


Die Projektleitung leitet drei mitteilungsbedürftige Gemeindegeschäfte an den Lenkungsausschuss weiter. Grünes Licht gibt sie für die von der Gemeinde Mitlödi beantragte Teilsanierung der Zährütistrasse über 280 000 Franken.

Der Kreditantrag, für 200 000 Franken auf dem Dach des Mehrzweckgebäudes Schwändi eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, wird zur Ablehnung empfohlen. Der Entscheid über die allfällige Dachsanierung des Mehrzweckgebäudes Schwändi, welche ebenfalls mit 200 000 Franken budgetiert ist, wird zurückgestellt. Das Dach soll zuerst noch durch einen Fachmann begutachtet werden. Alsdann kann die Empfehlung der Projektleitung an den Lenkungsausschuss erfolgen.

*Claudia Kock Marti ist Kommunikationsbeauftragte der Projektleitung Glarus Süd