Welcher Bauer bringt es zum Schachkönig?

Seit Jahren kämpft der Schweizerische Schachbund gegen rückläufige Mitgliederzahlen, kleine Schachvereine lösen sich wegen Überalterung auf. Die Zukunft der Schweizer Schachszene ist an einem Wendepunkt angekommen. Der Schachklub Glarus engagiert sich positiv und arbeitet seit Jahren kontinuierlich im Nachwuchsbereich.



Fabian Tinner am Turnier in Rapperswil-Jona. (Bilder: zvg) Blitzturnier am Jugendschachtreff in der Kanti Glarus.
Fabian Tinner am Turnier in Rapperswil-Jona. (Bilder: zvg) Blitzturnier am Jugendschachtreff in der Kanti Glarus.

Auch auf dem Schachbrett gibt es keine Karrieren gratis. Wer König werden will, muss als Bauer anfangen. Genau an diesem Punkt setzt die Glarner Jugendschachförderung an. Ein Rückblick auf die Tätigkeiten in der Saison 2015. Jeweils an 17 Mittwochnachmittagen hatten die schachinteressierten Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit, an der Kanti in Glarus unter Leitung von 3 Schachtrainern kostenlos sich mit dem Schachspiel auseinanderzusetzen. Die Spielpraxis und die Flexibilität im Denken anhand verschiedenartiger Turnierformen waren zentrale Elemente der Förderung.

Vielseitige Turnierformen


Eine Vielzahl interner Übungsturniere garantierte Abwechslung. Neben Blitzturnieren (Severin Hämmerli Platz 1), Tandemturnieren, Buchstabenturnieren (Fabian Hefti Platz 2), einem Thema-Turnier zum Damengambit (Kevin Stahel Platz 1), einem Simultanturnier gegen Jan Selinga (Kevin Stahel hat den Schönheitspreis gewonnen) und einem Schlussturnier (Gruppe 1 John Baker auf Platz 2, Gruppe 2 Sepp Hämmerli auf Platz 1) wurden auch das Fischerschach wurden auch theoretische, taktische und strategische Themen geübt, wie Eröffnung, verteidigen, angreifen oder Matt setzen. Im Herbst standen die externen Turniere an: Zwei Turniere am Zürichsee-Schach-Grand-Prix, das Juniorenturnier am Glarner Schachtag (Severin Hämmerli Platz 6 von 16 Teilnehmern) in Glarus und das Kinderschnellschachturnier in Sargans (Mirco Tinner Platz 6 von 14 Teilnehmern). Gespielt wurden dort immer 7 Runden mit 10 bis 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler. Für viele Spieler vom Jugendschachtreff war es das erste Mal, dass auswärts gespielt wurde, mit unbekannten Gegnern und Gegnerinnen, mit strengen Turnierregeln und in einer fremden Umgebung.

Sechs Bauerndiplome erreicht


Ein Indiz für den Erfolg des Trainings ist, dass sechs junge Spieler, Nico Hefti, Moritz Althaus, Fabian und Mirco Tinner, Severin und Sepp Hämmerli, auf Anhieb das Bauerndiplom, ein vom schweizerischen Schachbund anerkanntes Nachwuchsdiplom, erreicht haben. Mit zunehmendem Fortschritt kann man es bis zum Königsdiplom bringen. Doch nicht nur Diplome, auch die steigende Zahl der Teilnehmer sind ein positives Zeichen für die aktive Nachwuchsförderung im Glarnerland. Zulauf kam auch vom Ferien(s)pass, in dem 36 Schüler und Schülerinnen im zwei Mittwochnachmittagen am Jugendschachtreff mitgemacht haben. In der Saison 2016 geht es weiter in der Jugendschachförderung – ob Bäuerchen, Damen oder Könige.

Bilder, Resultate und Informationen auf www.skglarus.ch/jugendschach